Sommerloch gibt es nicht

Und das ist ganz einfach erklärt: Die Mediennutzung im Internet kennt zwar eine gewisse Wetterabhängigkeit, eine solche verschobene Nutzung gleich sich im Endeffekt aber aus - die Nutzung findet einfach nur zeitlich verschoben, dann aber trotzdem statt. An heißen Tagen etwa merkt man verstärkt jene Zugriffe am Abend, die unter Tags nicht stattgefunden haben.

Da die Offlinemedien sich reihenweise in den Sommerschlaf begeben (von Doppelnummern im Print über das Sommerprogramm im TV bis hin zu seichter werdender Unterhaltung aus den Tagesmedien), wird das Internet als Quelle sogar noch interessanter - jene reinen Onlnemedien, die etwa nicht an einem Betriebsurlaub der Print-Redaktion hängen und die nicht am News-Flow von Offlinemedien gebunden sind, erkennen sogar verstärktes Interesse mangels raschem Mitbewerb.

Und Werbekunden? Die haben zwar gelernt, im Sommer offline besser Pause zu machen. Die sollten aber auch lernen, dass das im Internet nicht gültig ist. Weil die Reichweiten trotzdem vorhanden sind (siehe oben) und auch, weil die Werbeleistung im Web ja nicht von sommerlichen Temperaturen abhängt. Man bezahlt hier schließlich, was man bekommt - gäbe es ein Sommerloch, wäre es entsprechend weniger. Das Risiko liegt bei den Medien, und die Wissen, dass es recht gering ist. Ein Sommerloch kennen Onlinemedien nicht.

Fazit: Im Internet wirbt es sich im Sommer genauso risikolos wie im restlichen Jahr. Und auch die Reichweite ist online im Sommer nicht wesentlich anders als im Winter. Clevere Werbeplaner sehen sogar größere Chancen im Sommer, da der Mitbewerb sich in Grenzen hält.

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