Aktuell 15.08.2009 (Archiv)
Kommunikation über Multiplayer-Games
In den USA beginnt sich derzeit ein neuer Trend abzuzeichnen, der zukünftig ein völlig anderes Licht auf das Thema Videospiele werfen könnte.Wie Cnet berichtet, geht nämlich
eine zunehmende Zahl von Unternehmen dazu über, Multiplayer-fähige
Online-Games als Mittel einzusetzen, um internen Kommunikationsdefiziten
innerhalb der eigenen Mitarbeiterschaft entgegenzuwirken und die
allgemeine Teamfähigkeit des Personals zu stärken. Aber auch die
Chefetage beteiligt sich ausgiebig an den virtuellen Gefechten der
Angestellten und trägt auf diese Weise dazu bei, dass Berührungsängste
zwischen Management und Mitarbeitern abgebaut werden. 'Der Vorteil, den
dieser auf gemeinsamen Videospielen basierende Ansatz mit sich bringt
ist klar: Es ist eine großartige Möglichkeit, den Zusammenhalt innerhalb
eines Unternehmens zu festigen. Mithilfe der Multiplayer-Spiele werden
Brücken zwischen einzelnen Mitarbeitern und sogar zwischen Angestellten
und Management geschlagen', erklärt Ross O'Dwyer, Chef der Abteilung
Professional Services beim US-Softwarekonzern Havok.
Besonders häufig setzt man dabei auf sogenannte Ego-Shooter, zu dessen
bekanntesten wohl das zumeist in Zusammenhang mit der
'Killerspiele'-Debatte in den Medien auftauchende
'Counter-Strike' gehört. 'Obwohl ich
eigentlich der Boss bin, wird mir während des Spielens kein besonderer
Respekt entgegengebracht. Das erwarte ich auch nicht. Während den
Gaming-Sessions verliert die Firmenhierarchie an Gültigkeit und es zählt
alleine das individuelle Können', schildert O'Dwyer. Genau das sei auch
wichtig, da so die in der Realität existierenden 'Mauern' zwischen
Mitarbeitern und der Führungsebene sehr schnell eingerissen werden
könnten. Das Personal sehe dies zudem als willkommene Chance an, den
eigenen Stresslevel abzubauen. 'Man hat ja sonst nicht sehr oft die
Gelegenheit, seinen eigenen Chef zu erschießen. Das gibt einem schon ein
gutes Gefühl', meint einer der Havok-Mitarbeiter.
'Ich habe zwar noch nichts davon gehört, dass dieser Trend auch bei uns
schon angekommen ist. Prinzipiell halte ich diesen Ansatz aber für sehr
spannend und vielversprechend', stellt Hans Solar, Lehrgangsleiter am
Wiener Games College auf Anfrage von
pressetext fest. Zum Stressabbau und der Verbesserung der Teamfähigkeit
des eigenen Personals sei ein Einsatz von Multiplayer-Games sicherlich
sinnvoll. Auch der Brückenschlag zwischen Management und Mitarbeitern
werde auf diese Weise deutlich erleichtert. Als positiver Nebeneffekt
werde dabei außerdem auch das 'Killerspiel'-Vorurteil in Bezug auf
Ego-Shooter abgebaut 'Insgesamt gesehen wird das firmeninterne
Arbeitsklima von regelmäßigen gemeinsamen Videospielen sicher
profitieren. Was früher der Betriebsausflug war, könnte schon bald die
Multiplayer-Sessions sein', so Solar abschließend.
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