Mit 'Project SHIELD' hat der Grafikkarten- und Chip-Spezialist Nvidia auf der Consumer Electronics Show (CES) 2013 eine eigene Android-Konsole vorgestellt, die im zweiten Quartal 2013 erscheinen soll.
Das Handheld-Gerät mit Fünf-Zoll-Display bietet einen vollwertigen Controller und die neueste Generation des Mobil-Chips Tegra als Rechenherz. Neben Android-Gaming ist es den Project SHIELD Nutzern auch möglich, PC-Spiele von Windows-Rechnern mit Nvidia-Grafikkarten auf die tragbare Konsole zu streamen.
Project Shield nutzt den ebenfalls auf der CES 2013 vorgestellten Tegra 4 mit vier CPU- und 72 Grafikkernen, der laut Hersteller sechs Mal so viel Grafikleitung bietet wie der unter anderem aus HTC One X und Microsoft Surface RT bekannte Vorgänger. Dabei frisst der neue Chip bis zu 45 Prozent weniger Strom als der Tegra 3. Das verspricht besten HD-Videogenuss auf dem 'Retinal-Display' mit 1.280 mal 720 Pixel Auflösung, die nötige Leistung für ungestörte Spielfreude selbst bei aufwendigen Games und dabei eine Akkulaufzeit von mehreren Stunden - genauer quantifiziert hat Nvidia das noch nicht.
Punkten soll Project SHIELD zudem mit einen Controller in Konsolen-Qualität, der auf den ersten Blick auch an ein PlayStation-Steuergerät erinnert. Alternativ können User sich einer Multitouch-Steuerung bedienen, die dank Tegra 4 und Direct Touch besonders genau und geschmeidig ausfallen soll. Dazu kommt ein Soundsystem, das ein hochkarätiges Klangerlebnis verspricht. Im niederfrequenten Bass-Bereich bietet es laut Hersteller einen doppelt so hohen Output wie Highend-Laptops. Features wie ein microSD-Kartenslot sowie Micro-USB- und HDMI-Port runden die Hardwareausstattung ab.
Ob brillantes Android-Gaming allein Project SHIELD zum Erfolg verhelfen könnte, ist fraglich. Denn tragbare Android-Konsolen haben es schwer, viel mehr als ein Nischenphänomen zu werden, wie Jack Kent, Senior Analyst für Mobile Media bei IHS Screen Digest anlässlich des Starts des Archos GamePad betont hat. Freilich hat Nvidia eine deutlich größere Marktmacht als Archos, hat also allein deshalb Chancen, ein etwas breiteres Publikum anzusprechen.
Als Vorteil könnte sich dabei entpuppen, dass Project SHIELD mehr als nur Android-Gaming bietet. Besitzer von PCs mit bestimmten Nvidia-GTC-Grafikkarten können nämlich auch Spiele aus ihrer Steam-Bibliothek kabellos auf die Konsole streamen - was laut Nvidia überall im Eigenheim funktionieren soll. Zudem ist es möglich, mittels Steam Big Picture auf den Fernseher gebrachte Games mit dem Nvidia-Gerät als Controller zu spielen. Das Handheld verspricht Usern also die Möglichkeit, Games genau so zu spielen, wie es ihnen gerade am liebsten ist.
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