Istvan Balogh 28.10.2005 17:32
| Die Jungen von der PaulstrasseVor kurzem im Kino von mir angesehen. Ich find den Film klasse. Sehr sozialkritisch sowohl in Handlung als auch die Zeichnung der Charaktere. |
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niki nola 31.10.2005 14:20
| AW: Die Jungen von der Paulstrasseja, hab mir den film auch angeschaut. ist ja eine literaturverfilmung und das buch dazu ein klassiker. leider hab ich das buch bisher nicht gelesen, aber das thema find ich schon sehr interessant.
ich hatte den eindruck, dass die kinder und erwachsenen in dem film sozusagen rolle tauschen. also die erwachsenen benehmen sich ja teilweise wie kinder, mit den streitereien und intrigen und beharren kindisch auf ihr recht.
die kinder hingegen spielen eigentlich ständig "krieg" und behandeln sich gegenseitig wie soldaten und einheiten einer armee. solche bandenkriege waren wohl damals alltäglicher als heutzutage, oder? |
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Lorenz Lösch 31.10.2005 14:41
| AW: Die Jungen von der PaulstrasseHello,
naja also ich hab sicher nicht krieg gespielt als Kind.
bei den älteren generationen ist das vielleicht anders - wäre doch interessant zu hören, was die so für Erinnerungen haben, oder?
Heutzutage haben die Kinder ja mehr Platz zum Spielen, der auch nur Ihnen gehört ... naja, zumindest können sie nicht vertrieben werden von einem spielplatz, weil er ja eben für sie gebaut wurde. |
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niki nola 4.11.2005 15:43
| AW: Die Jungen von der Paulstrassehast du den film gesehen? wie hat er dir gefallen?
im zusammenhang mit krieg spielen und so muss ich nun an die zustände in frankreich denken... von "spielen" ist da aber wohl keine rede mehr.
naja, ob die kinder heutzutage mehr platz in unseren städten und unserer gesellschaft haben ist fraglich... ich meine, in einer stadt wie wien oder budapest ist es ja so, dass die kinder so gut wie gar keinen platz haben (in vielen bezirken jedenfalls) oder sie bekommen ein eingezäuntes terretorium zwischen dreispurigen straßen zur verfügung gestellt.
der film hat mich zum nachdenken angeregt und ich find es sehr schade dass ich keine großeltern habe die mir von dieser zeit erzählen könnten.
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Psycho Doc 7.11.2005 11:12
| AW: Die Jungen von der PaulstrasseHallo,
ja, ich habe mir den Film angeschaut. Ich bin da ohne erwartungen reingegangen, ich wusste iegentlich nicht mal so recht, worum es geht.
ich hab mich erst an den Film gewöhnen müssen, fand ihn dann aber recht gut.
Irgendwie habe ich mit dem kleinen Jungen auch mitgelitten.
Du hast Recht, im städtischen Bereich sind Spielplätze sehr rar ... gerade mal in so Wohnhausanlagen hat man vielleicht ein paar Quadratmeter Platz!
Mich würde ja auch interessieren,w ie iegentlich solche rivalisierenden Gruppen zusammenkommen.
Das ist ja oft so, nicht nur bei kleineren Kindern, sondern Jugendlichen und jungen erwachsenen ebenso.
Und diese ruppen haben meist ihren ganz eigenen Ehrenkodex.
Meine Großmutter könnte mir wahrscheinlich interessante geschichten erzählen - ich bin ja der Meinung, wenn ich die Hälfte von dem, was meine Großmutter durchgemacht hat schaffe, dann bin ich schon sehr gut.
Frankreich - ja, da ist von Spielen wohl keine rede mehr,dort gehen Autos in Flammen auf und Leute werden verletzt.
Schrecklich. Sowas muss sich doch ankündigen! |
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niki nola 9.11.2005 13:19
| AW: Die Jungen von der Paulstrasseich finde auch dass der Film etwas gewöhnungbedürftig ist, aber man kippt dann schon rein in die Thematik.
wertvoll ist der Film vor allem für die jüngere Generation, die sich ein Leben wie das dargestellte nicht mal vorstellen kann. Ich denke, zur Zeit als meine Eltern noch Jugendliche waren, wars vielleicht noch ähnlicher. Aber was sich seit der Nachkriegszeit bis heute alles verändert hat, ist eigentlich schon krass.
Ich denke die Gruppenbildung kommt entweder aufgrund von Schichtzugehörigkeit (Arbeiterschicht - Mittelschicht oder so) zustande oder aber durch die Wohngegend und Umgebung.
Denkst du, dass diese Gruppenrivalität im Film ein ernster Krieg war, oder eher Spielerei? |
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Psycho Doc 10.11.2005 21:26
| AW: Die Jungen von der Paulstrasse@ Krieg oder Spiel
Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten.
Einerseits glaube ich sehr wohl, dass es für sie "ernst" war. Dem Anführer wurde Respekt gezollt, gegen sein Wort wurde kein Einspruch erhoben. Er gab die befehle, die anderen mussten gehorchen.
Diese "Hierarchie" gab ihnen Halt und Sicherheit, die sie im sonstigen Leben nicht hatten - denn daheim waren sie immer nur "die Kinder" und nicht etwa "Soldat". Dieses sogenannte Spiel hat ihr Leben ausgefüllt und ihnen eine Möglichkeit gegeben mehr zu sein als das, was die Erwachsenen in ihnen sehen.
Andererseits haben sie gewusst, dass sie keine richtigen Soldaten sind und der Anführer war vielleicht ein mieser Schüler, was ihn abseits des Kriegsspiels nicht mehr unantastbar sein ließ.
Auch hättens ie den reellen Tod eines anderen Kindes wohl nicht riskiert - zumindest in dem Ausmaß, wie sie Risiken abschätzen können.
Leider sind Kinder oft der Meinung den Steilhang raufzuklettern sei kein Problem oder ähnliches.
Aber ich bin mir sicher, dass sie im Notfall das Spiel als Spiel gesehen hätten und es beendet, oder zumindest stillgelegt hätten.
So, ich hoffe ich konnte mich damit irgendwie verständlich machen. ;) |
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Istvan Balogh 11.11.2005 14:07
| AW: Die Jungen von der PaulstrasseAlso dieser "Krieg" hat ihnen vielleicht ihre einzige Hoffnung gegeben. Denn geblendet von ihrem Umfeld, haben sie wohl keine andere Möglichkeit gesehen, als ihr Leben in dieser Aufgabe zu suchen. Niemand hatte das gefühl in einer Familie zu leben, so haben sie sich eben eine Ersatzfamilie gesucht!!! |
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niki nola 15.11.2005 18:07
| AW: Die Jungen von der Paulstrasseja, das seh ich auch so. eigentlich waren alle familien von denen man gesehen hat, ziemlich zerstört.
ist wohl nicht nur ein problem der heutigen gesellschaft dass ehen in brüche gehen und eltern ihr leben nicht auf die reihe kriegen um ihren kindern ein gutes vorbild zu sein.
traurig irgendwie... das fällt mal alles auf die kinder zurück, was sie von ihren eltern erlebt haben. |
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Istvan Balogh 17.11.2005 11:18
| AW: Die Jungen von der PaulstrasseSo etwas wie Probleme in der Familie sind dann typische Merkmale für spätere Trauma.
Und wie niki nola schon sagt, solche Familienprobleme gibts auch heute noch. Die Art und Weise ist halt eine andere. Heute haben es Frauen sicher leichter von ihrem Mann los zu kommen. Auch wenns im Film trotzdem passiert. Und Kinder leiden darunter so oder so, egal welcher gesellschaftlichen Schicht man angehört!!! |
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niki nola 18.11.2005 16:25
| AW: Die Jungen von der PaulstrasseJa sicher, die Kinder leiden immer unter einer Trennung von Vater und Mutter. Wie man im Film ja auch gesehen hat, wollte der Junge ja unbedingt seine beiden Eltern wieder vereint zu sehen. Ob sich die beiden noch lieben, ist für mich nicht klar rübergekommen. die hatten sowieso einen ziemlich kühlen Umgang miteinander, oder?
Für die Kinder bricht eben eine Welt zusammen wenn sich die Eltern trennen, aber ich denke wenn man ihnen zeigt wie sehr man sie liebt, dann wird auch das vorübergehen. So ist eben das Leben und das müssen auch die Kinder irgendwann lernen. |
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Istvan Balogh 22.11.2005 19:28
| AW: Die Jungen von der PaulstrasseKlar ist es wichtig, den Kindern auch noch einer Trennung zu zeigen, wie man sie liebt und ihnen weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung steht.
Nur leiden Kinder aufgrund einer Trennung ganz bestimmt, dies sollte trotz aller elterlicher Fürsorge nicht vergessen werden. Deshalb ist es , glaube ich, sehr wichtig, ganz bestimmte Maßnahme zu ergreifen(abgesehen von den oben erwähnten) um dieses Trauma für ein Kind zu erleichtern.... |
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niki nola 30.11.2005 12:36
| AW: Die Jungen von der PaulstrasseDas Familienleben hat sich von damals zu heute schon ziemlich verändert. Die Menschen haben vielleicht mehr Ziele und Vorstellungen von einer Ehe, die nicht so leicht eingelöst werden können und deshalb funktioniert es eben so oft nicht.
Zu Zeiten des Films lebten viele Familien mit mehreren Generationen zusammen, also Großeltern, Eltern und Kinder in einem Haus/einer Wohnung. Da herrschte sicher auch ein ganz anderes Verhältnis als heute. |
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Istvan Balogh 28.12.2005 16:04
| AW: Die Jungen von der PaulstrasseGenau. Heute setzt man sehr große Erwartungen in eine Beziehung. Alles muß perfekt sein. Irgendwo hab ich das Gefühl, wird vieles sehr eng gesehen. Es fehlt doch das Aufeinander zugehen das Schwächen zu akzeptieren, oder? |
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