Erlesenes 04.12.2008 (Archiv)
Schwäne sind schwarz
Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse: Der Schwarze Schwan von Nassim N. Taleb zeigt die andere Möglichkeit neben dem, alles als fix und gegeben hinzunehmen. Und er bringt damit gleichzeitig das Buch zur Finanzkrise.Alle Schwäne sind weiß - davon waren die Europäer bis ins 17. Jahrhundert überzeugt. Dann wurde Australien entdeckt. Dort gibt es schwarze Schwäne - was keiner für möglich gehalten hatte, war auf einmal Realität.
In seinem Bestseller zeigt Nassim Taleb: Extrem unwahrscheinliche Ereignisse - 'Schwarze Schwäne' - gibt es viel häufiger, als wir denken. Und wir unterschätzen systematisch ihre gewaltigen Folgen. Der erstaunliche Erfolg von Google ist ein Schwarzer Schwan, die Terrorattacken vom 11. September 2001 und globale Finanzkrisen ebenso, aber auch der Siegeszug des Internets.
Das Problem ist: Wir denken in schlüssigen Geschichten, verknüpfen Fakten zu einem stimmigen Bild, nehmen die Vergangenheit als Modell für die Zukunft. So schaffen wir uns eine Welt, in der wir uns zurechtfinden. Aber die Wirklichkeit ist anders: chaotisch, überraschend, unberechenbar. Die Folge: Börsengurus, die mit ihren Prognosen krass danebenliegen, und Risikomanager von Banken und Versicherungen, die hilflos mit den Achseln zucken, wenn wirklich etwas Unvorhergesehenes passiert.
Wer weiß, dass es Schwarze Schwäne gibt, vertraut keinem Experten mehr. Eines der besten Managementbücher des Jahres und das Buch zur aktuellen Finanzkrise.
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