Politik 04.10.2010 (Archiv)
Wahl im Fernsehen
Die Wien-Wahl ist wieder ein Exempel für den Zusammenhang von Politik und Medien. Und ein (erschreckendes?) Indiz, in welche Zukunft wie da gehen.Da wäre etwa die Diskussionsrunde im ORF, die eher langweilig vor sich hin plätscherte und für die die nachfolgende ZiB schon Schwierigkeiten hatte, eine griffige Szene herauszupicken.
Und das private Gegenteil auf ATV machte die Politik zur Show nach amerikanischem Muster. Die Stadthalle wurde mit Publikum gefüllt, das lautstark seine Gladiatoren am Podium anfeuerte. Eine neue Inszenierung für eine Runde der Spitzenkandidaten vor einer Wahl und die Antithese zur ORF-Variante.
ATV hat dabei gute Arbeit geleistet. Die 'Besucher' zahlten Eintritt (die Parteien finanzierten also je über 400 Karten für ihre Gefolgsleute samt Show beim Einzug), die Halle war gerammelt voll. Die Spitzenkandidaten waren angriffig und launig. Dazu noch das Moderatorenteam samt Social-Media-Anbindung - Show auf allen Kanälen.
Die Rezensionen und Stimmen danach kann man vielfältig einordnen. Von Freude über das neue Format bis zu kompletter Ablehnung einer Politik-Show, die nicht um Inhalte sondern der Inszenierung wegen abgehalten wird. Unterhaltung statt Information? Emotionen statt Intellekt?
Der Privatsender hat es zumindest geschafft, Politik für die Massen tauglich und interessant zu machen. Ob uns nun eine Gottschalk-Assinger-Unterhaltungs-Politik erwartet, die sich an dieser Art der Sendung orientiert, wird sich zeigen. Wenn die Zuseher ein Niveau in der Höhe von 'Politiker sucht Wählerin' goutieren und die Spitzenkandidaten zum 'Voting-Quiz mit Telefon-Joker' berufen, dann wird der Wahlabend im Fernsehen ein Vorbote für noch schlimmere Ausgaben des Wahlschauspiels sein.
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#Wahl #Wien #Fernsehen #ORF #ATV
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