Wirtschaft 09.09.2011 (Archiv)
ÖVAG verkauft Ost-Tochter
Die Österreichische Volksbanken AG hat ihre Tochtergesellschaft Volksbank International AG (VBI) an die russische Sberbank verkauft. Der Kaufpreis beträgt 585 Mio. Euro.Bisher hatten die ÖVAG 51 Prozent, die deutschen Bankengruppen DZ Bank/WGZ Bank sowie die französische BPCE jeweils 24,5 Prozent an der VBI gehalten. 'Mit dem Verkauf ist uns eine Transaktion in einem nicht gerade freundlichen Marktumfeld gelungen. Es ist ein herzeigbares Ergebnis', so ÖVAG-Generaldirektor Gerald Wenzel gegenüber pressetext. Der Verkauf stellt für die ÖVAG, die beim europäischen Bankenstresstest durchgefallen ist, einen Meilenstein in der Umsetzung ihrer Reformstrategie dar.
'Mit dem Rückzug aus den CEE-Ländern können wir unsere Kapitalstruktur weiter verbessern und eine deutliche Risikoreduktion erzielen', so Wenzel. Die Kernkapitalquote verbessert sich um rund zwei Prozentpunkte, damit wird die Eigenmittelposition um knapp 300 Mio. Euro gestärkt. Die Volksbank Rumänien ist nicht Bestandteil der Transaktion. In Abstimmung mit den Mehrheitsaktionären wurde beschlossen, das rumänische Geschäft in den kommenden zwei bis drei Jahren zu repositionieren und danach zu verkaufen.
Der Kaufpreis liegt in einer Spanne von 585 Mio. bis 645 Mio. Euro in Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung der VBI-Gruppe im Geschäftsjahr 2011. Zusätzlich zum Kaufpreis wird die Sberbank die bisher bestehende Gesellschafter-Finanzierung von knapp 2,5 Mrd. Euro übernehmen. 'Die Verhandlungen waren nicht leicht und haben sich in die Länge gezogen', so Herman Gref, Vorstandsvorsitzender der Sberbank und ehemaliger russischer Wirtschaftminister, im Gespräch mit pressetext. Letztendlich habe man sich einigen können.
Das von der Sberbank erworbene Banken-Netzwerk besteht aus neun Instituten in acht Ländern: Slowakei, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Ukraine. Per Ende Juni 2011 verfügten die neun VBI-Banken über insgesamt 291 Geschäftsstellen und beschäftigten 3.993 Mitarbeiter. Das Closing soll bis zum Jahresende, spätestens aber bis zum 15. Februar 2012, erfolgen.
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