Journal.at   28.3.2024 10:57    |    Benutzerkonto
contator.net » Business » Journal.at » Aktuelles » Kurzmeldungen  
 

Wir brauchen Cookies, siehe unsere Datenschutzerklärung.















Neueste Artikel

Inflation durch Klimawandel
Amerikaner weiter demokratisch
Auf Mallorca wohnen im eigenen Haus
Business-Kombi: Passat kommt neuWegweiser...
Nachrichten und QualitätsstudieWegweiser...
Wasserstoff als Energiequelle
Unwirtschaftliche IntelligenzWegweiser...
Frauen in FührungWegweiser...
Insolvenz bei Interio
Produktiver durch Gesundheit am Arbeitsplatz
mehr...








Verlosung: One Live


Aktuelle Highlights

THG-Quote


 
Journal.at Kurzmeldungen

Aktuelles  14.10.2020 (Archiv)

Brexit: Schon jetzt wackeln Arbeitsplätze

Während die tägliche Nachrichtenlage von Corona-Meldungen bestimmt ist, schleppen sich die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien um ein Abkommen für die Zeit nach Ablauf der Übergangsphase dahin.

Ein so genannter „harter“ Brexit wird immer wahrscheinlicher und von den Folgen könnte nicht nur die britische, sondern auch die deutsche Automobilindustrie betroffen sein. Im vergangenen Jahr haben die deutschen Hersteller fast 600.000 Pkw ins Vereinigte Königreich exportiert. Würden künftig Zölle erhoben und sich die Autos damit für die britischen Kunden verteuern, dürften Absatzeinbußen die Folge sein. Schon seit etwa fünf Jahren ist eine Zurückhaltung der Käufer auf der Insel zu spüren, denn die Höchstzahl von fast 821.000 Fahrzeugen (wie 2014) wurde nicht wieder erreicht.

Umgekehrt ist die Situation deshalb nicht ohne eine gewisse Pikanterie, da es eine britische Automobilindustrie im eigentlichen Sinne gar nicht mehr gibt. Traditionsreiche Marken wie MG, Morris, Rover oder Wolseley haben sich schon vor geraumer Zeit von der internationalen Bühne verabschiedet. Aston Martin, Lotus, Jaguar und Land Rover befinden sich in außereuropäischem Besitz. Vauxhall gehört zu Opel und ist nach 88-jähriger Mitgliedschaft im General-Motors-Konglomerat inzwischen beim französischen PSA-Konzern gelandet ist. BMW und Volkswagen sind die beiden großen deutschen Player unter den Herstellern im Vereinigten Königreich. Die Münchener mit den Marken Mini und Rolls Royce, die Wolfsburger mit Bentley.

Dass die Entwicklung auf der Insel in den beiden Städten mit Sorge betrachtet wird, darf unterstellt werden. Ebenso, dass in den zuständigen Gremien verschiedene Szenarien diskutiert werden, wie es nach dem endgültigen Brexit weitergehen könnte. Und die Aussichten sind alles andere als rosig, nimmt die Verlautbarungen der SMMT zum Maßstab. Die „Society of Motor Manufacturers and Traders“ ist als Branchenverband mit dem deutschen VDA, dem Verband der Automobilindustrie, vergleichbar und hat sich in der Vergangenheit mehrfach dezidiert zu dem geäußert, was ein Brexit ohne verlässliche Wirtschaftsregelungen zur Folge haben könnte. Fast 1,05 Millionen Fahrzeuge wurden 2019 in Großbritannien für den Export produziert und fast 55 Prozent davon gingen in Länder der Europäischen Gemeinschaft.

Nach den Beobachtungen des SMMT sind bereits in den beiden vergangenen Jahren Investitionen, Autoverkäufe und -herstellung erheblich zurückgegangen. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch verstärkt. Bereits jetzt, also noch vor dem endgültigen Verlassen der EU, seien tausende Arbeitsplätze verloren gegangen. Ein Abgang ohne einen Deal, so heißt es von Seiten des SMMT, würde die heftigste Veränderung der Handelsbedingungen auslösen, die UK Automotive jemals erlebt hat. Das von Brexit-Befürwortern gern genutzte Argument, eine Abwertung des Britischen Pfundes würde die Autos billiger machen und den Export ankurbeln, will der SMMT nicht gelten lassen. Die britische Automobilherstellung sei in das europäische Lieferkettennetz integriert und da die meisten für den Bau der Autos verwendeten Teile importiert sind, würden Kostenvorteile zunichte gemacht.

So vielfältig die Auswirkungen eines UK-Abgangs ohne Vereinbarung sein mögen, so einsilbig geben sich die betroffenen deutschen Eigentümer der englischen Automarken. Erkundigt man sich nach den Vorbereitungen für einen No-Deal-Brexit, fallen die Antworten spärlich aus. Angesichts des politisch heiklen Themas will sich von den Verantwortlichen kaum jemand aus dem Fenster lehnen. Einzig Torsten Müller-Ötvös, der deutsche Chef von Rolls-Royce, nimmt kein Blatt vor den Mund: „Ein No-Deal-Brexit wäre das schlechteste Ergebnis für das Geschäft, da dies unsere weltweit vernetzten Produktions- und Vertriebsaktivitäten am stärksten stören würde.“ Zwar sind die Produktionszahlen der Edel-Schmiede mit 5152 verkauften Fahrzeugen im vergangenen Jahr eher gering, wegen der horrenden Preise der Autos geht es aber um ein erhebliches Geschäftsvolumen. Etwa ein Drittel der Fahrzeuge wird in Ländern der EU abgenommen.

„Was wir immer gesagt haben“, so Müller Ötvös weiter, „ist, dass wir einen Deal brauchen, der reibungslosen Handel ermöglicht. Dies wäre eindeutig nicht der Fall, wenn es um einen Brexit ohne Deal geht.“ Neun von zehn der in Goodwood gefertigten Luxus-Schlitten sind für den Export bestimmt. Etwas weniger – rund 80 Prozent – sind es bei Mini. Unter dem Logo der Kultmarke wurden 2019 etwas mehr als 222.300 Autos gebaut, von den ins Ausland verkauften gingen etwa vier Fünftel bzw. 142.300 Stück ins EU-Gebiet.

Ohne, dass jemand aus der Mini-Führungsregie sich öffentlich äußern möchte, lässt die BMW-Tochter verlauten, dass es jetzt darauf ankomme, „eine einfache Vereinbarung zu treffen, die Zölle oder zusätzliche administrative Hindernisse verhindert und Auswirkungen auf unser internationales Produktionsnetzwerk und unsere Vertriebsaktivitäten minimiert“. Für die Zeit nach der Übergangsphase solle sichergestellt werden, dass die britischen Vorschriften und Normen im Automobilbereich den europäischen entsprechen, heißt es weiter. „Jede alternative Regelung würde die Komplexität und die Kosten erheblich erhöhen.“

Seit der Übernahme durch Volkswagen hatte Bentley deutsche Vorstandschefs, bis Anfang 2018 Adrian Hallmark den Posten in Crewe antrat. Das Jahr hat er nach eigenem Bekunden in keiner guten Erinnerung, es sei „furchtbar“ gewesen, sagte er in einem Interview. Zum herannahenden Brexit war auch von ihm keine Stellungnahme zu bekommen, stattdessen äußert sich ein Unternehmenssprecher wie folgt: „Wir arbeiten seit mehr als drei Jahren an Notfallplänen, die auf einem No-Deal-Szenario basieren, um das Risiko eines No-Deal-Brexit so gut wie möglich zu mindern.“ Man habe „einen klaren Plan für unser Geschäft, der unsere Zukunft in Crewe einschließt“. Investitionen in zukünftige Modelle und das Unternehmen werde man fortsetzen.

ampnet/red

Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!

#Europa #England #Arbeit #Brexit



Newsticker per eMail oder RSS/Feed!

Auch interessant!
Rolls Royce elektrisch: Spectre
Bereits im Jahr 1900 prophezeite der Mitbegründer von Rolls-Royce, Charles Rolls, eine elektrische Zukunf...

Luxusfahrzeuge während der Pandemie gefragter
Das Interesse an Luxusfahrzeugen, seien es nun Sportwagen, Old- oder Youngtimer, ist auch während der Pan...

Aston Martin Valhalla Concept Supersport
Mit dem Valhalla Concept gibt Aston Martin Ausblick auf die geplante Serienversion eines Supersportwagens...

Nordirland durch Brexit geschädigt
Nur 18 Prozent der Unternehmen in der britischen Provinz Nordirland würden, wenn es ihnen möglich wäre, d...

Briten exportieren noch weniger
Britische Exporte in die EU sind seit dem endgültig vollzogenen Brexit im Januar im Vergleich zum Vorjahr...

Corona bringt Risiko für die Wirtschaft
Diese Langzeitfolge der Pandemie ergibt sich aus der repräsentativen Befragung von mehr als 3.600 Berufst...

Führer per Zufall wählen?
Macht korrumpiert: Grobe Fehlverhalten und Korruption durch Führungskräfte scheinen das einmal mehr zu be...

Zulieferer streichen Stellen
Jeder zweite deutsche Autozulieferer will wegen der anhaltenden Belastungen durch die Coronavirus-Pandemi...

Bentley 2030 nur noch elektrisch
Mit der Strategie 'Beyond100' will der Luxusauto-Hersteller Bentley bis 2030 vollständig CO2-neutral wer...

Neue Anforderungen an Lieferdienste
In der Corona-Zeit zeigt sich, dass Logistikunternehmen neue Herausforderungen gegenüber Kunden haben. Em...

Essenslieferung boomt
Der deutsche Essenliefer-Service Delivery Hero hat im dritten Quartal 2020 seinen Umsatz im Vergleich zu...

Mehrheit britischer Firmen in Brexit-Not
Drei von vier britischen Unternehmen sind nicht für den endgültigen Brexit Ende 2020 bereit. Vor allem di...

London ist der Manipulation ausgeliefert
Die nächste britische Unterhauswahl ist massiv gefährdet durch Manipulation in digitalen Medien....

IAA 2019: Videos
Die IAA zeigt einmal mehr die Trends aus dem Automobilbereich und lässt sich auch von fehlgeleiteten Prot...

.eu-Domains in England könnten bleiben
EU-Bürger, deren dauerhafter Aufenthaltsort Großbritannien ist, müssen nicht auf .eu-Domains verzichten. ...

Autonome Briten oder Autos
Großbritannien wird massiv von autonomen Autos profitieren, vorausgesetzt, es findet kein Hard Brexit sta...

Forum: Ihre Meinung dazu!

[AufZack Talk] [Forum]     
Ins Forum dazu posten...
Betreff/Beitrag:

   






Top Klicks | Thema Aktuelles | Archiv

 
 

 


Altblechliebe 4.0


Taycan mit 1100 PS


Porsche Taycan 2024


Aston Martin Vantage


Ist die Domain frei?


Renault Scenic Electric


Vegan oder gesund?


Schräge Lotto-Strategie

Aktuell aus den Magazinen:
 Auto-Treffen im Schlosspark Youngtimer, Oldtimer, Classic Tuning
 2 bis 3 Stunden Smartphone-Nutzung täglich hoch
 Ostern 2024 Special mit Tipps, Rezepten und mehr!
 Oscars 2024: Gewinner! Wer holte die meisten Oscars?
 Nikon kauft Kult-Kinokamera-Hersteller RED Die Übernahme des Jahres der Branche

contator.net im Überblick:
 Webnews  WebWizard | Bundesland.at | Wien-Tipp.at | NewsTicker
 Business  Journal.at | Anfrage.net | plex | Seminar.At | BizTipp
 Auto  Auto.At | TunerAuto.At | OldtimerAuto.At | AutoTalk.At | AutoGuide.At | AutoBiz.At
 Freizeit  Style.at | Famili.at | Kinofilm.at | Musical.at | heavy.at | grlz | WitzBold | Advent.At
 Shopping  anna | Shoppingcity.at | SchatzWelt Gewinnspiele | Prozente.net Gutscheine
 Community  AufZack! | Flirtparty | Player | Schmuddelecke

Rechtliches
Copyright © 2024    Impressum    Datenschutz    Kontakt    Sitemap    Wir gendern richtig!
Tripple