03.04.2002 (Archiv)
Erster Informationstag zur Qualität
Der Zeitpunkt für den 1. Informationstag zur Qualität konnte nicht besser gewählt werden, ist doch die Auszeichnung von Produktqualität – und hier insbesondere die Lebensmittelqualität – derzeit zu einem heftig diskutierten Thema geworden. Konsumenten sind von der Selbstauszeichnung der eigenen Ware durch den Hersteller verunsichert, und sogar von Etikettenschwindel ist die Rede. Die Bezeichnung Qualität könnte Gefahr laufen, missbraucht zu werden.
„Ansprüche an die Qualität von Produkten, Dienstleistungen und Unternehmen können auch sehr individuell sein“, erklärte TR Ing. Viktor Seitschek, Geschäftsführer der ÖQA, beim 1. Informationstag der Arge Qualitätsarbeit in Linz. „Der Konsument hat unterschiedliche Erwartungshaltungen entsprechend seiner persönlichen Bedürfnisse, äußert sie allerdings oft erst zusätzlich zur verlangten Basis-Qualität, von der er ausgeht.“ Die Feststellung von Qualität bedarf laut ÖQA – der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität – bestimmter festgelegter Kriterien, die zu überprüfen und regelmäßig zu kontrollieren sind. Ganz allgemein soll Qualität als Summe all jener Eigenschaften verstanden werden, die ein Produkt oder eine Dienstleistung dazu geeignet machen, die Anforderungen des Verbrauchers zu seiner Zufriedenheit zu erfüllen. Die Kundenorientierung muss daher unbedingt im Mittelpunkt stehen.
Qualität wird sichtbar gemacht durch die Auszeichnung mit dem Austria Gütezeichen. Es handelt sich dabei um eine staatlich anerkannte und objektive Auszeichnung, unbeeinflusst von Markt- und/oder Herstellerinteressen. Ein Betrieb, ein Produkt oder eine Dienstleistung mit hoher Qualität, besonderer Leistung und kundenfreundlichem Service kann die Verleihung von Austria Gütezeichen beantragen. Um mit einem Austria Gütezeichen ausgezeichnet zu werden, muss sich der Antragsteller einem komplexen Prüfsystem nach dem letzten Stand der Technik erfolgreich unterziehen und regelmäßige Qualitätskontrollen akzeptieren. Wurden in der Vergangenheit schwergewichtig branchenneutrale Gütezeichen vergeben, so geht der Trend heute mehr in Richtung Spezialisierung. Branchen- und Produkt-spezifische Richtlinien, auch für kleinere Unternehmenseinheiten, erhöhen die Aussagekraft und damit die Qualität bereits im Betrieb. Beispiele dafür sind die im letzten Jahr entwickelten Austria Gütezeichen für KFZ-Betriebe und für die Hauskrankenpflege.
Das Recht zur Führung des Austria Gütezeichens wird durch die ÖQA (Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität) gemäß § 62 Markenschutzgesetz erteilt. Die ÖQA ist ein gemeinnütziger Verein (Aufsichtsbehörde ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit), der bereits im Jahre 1946 gegründet wurde und seither als einzige autorisierte Stelle die Austria Gütezeichen vergibt und darüber wacht. In Übereinstimmung mit ihren Partner-Organisationen ÖQS Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH und ÖVQ Training & Certification GmbH hat sich die ÖQA der Förderung von Qualität verschrieben. In einem ständig wachsenden Markt wird die Aufgabe der ÖQA immer wichtiger – und zwar einerseits, als mit den Austria Gütezeichen hohe Qualitätsgarantie für den Konsumenten und damit aktiver Verbraucherschutz gewährleistet wird. Andererseits ist und bleibt ausgezeichnete Qualität ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor und damit mitverantwortlich für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.
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