17.04.2002 (Archiv)
Fronius: Lichtgeschwindigkeit trifft Lichtbogen
So wie das Ganze oft mehr ist als die Summe seiner Teile, so ist LaserHybrid mehr als ein Laser- plus ein MIG(Metall-Inertgas)-Schweißprozess. Mit LaserHybrid stellt Fronius das erste komplette industrietaugliche System vor. Diese ganzheitliche Lösung wurde vor ihrer Premiere zur Schweißen & Schneiden über 1 1/2 Jahre in der deutschen Automobilindustrie getestet. Der Anwender erhält somit ein praxistaugliches System inklusive Beratung. Sie startet bei seinem Werkstück sowie seinen Arbeitsbedingungen und reicht bis hin zur Prozessbegleitung. Prozesssicherheit, Anlagenverfügbarkeit, Produktivität und Wirtschaftlichkeit sind so praktisch integriert.
Beim LaserHybrid-System trifft die mit Lichtgeschwindigkeit transportierte Energie des Laserstrahls mit dem Plasma des Lichtbogens zusammen. Sie wirken gleichzeitig in dieselbe Schweißzone; dabei beeinflussen und unterstützen sie sich. Ergebnisse sind im Vergleich zu den Einzelverfahren: größere Spaltüberbrückbarkeit bei gleichzeitig deutlich höherer Fügegeschwindigkeit; tieferer Einbrand und schmale Naht bei geringerer Wärmeeinbringung; höhere Zähigkeit der Naht, Festigkeit der Verbindung und Gefügebeeinflussbarkeit über den Zusatzwerkstoff; größere Prozessstabilität und Anlagenverfügbarkeit; geringerer Aufwand für Nahtvorbereitung und Nacharbeit; kürzere Fertigungszeiten und -kosten, größere Produktivität; geringere Investitionskosten bezogen auf die Gesamtleistung und bessere optische Gestaltungsmöglichkeiten (Design).
Zum Gesamtsystem zählen eine Schweißstromquelle, der Schweißkopf und die Prozess-Software von Fronius sowie handelsübliche Roboter und Laserquelle. Der Schweißkopf als 'Herz' der Anlage erfüllt die Forderungen robotertauglicher Ausführung, großer Flexibilität in der Beweglichkeit, kompakter Bauform, guter Positionierbarkeit von Laserstrahl und Lichtbogen zueinander und nicht zuletzt hoher Prozesssicherheit.
Eine seiner Besonderheiten ist die gegenüber dem Laser um 300mm in der Längsachse verstellbare MIG-Einheit. Zusätzlich ist sie in jeder kartesischen Koordinate verstellbar. Die Einstellgenauigkeit des Präzisionskopfes beträgt in allen Richtungen 0,1mm. So sind beide Einzelprozesse optimal zueinander positionierbar. Das Bewegen in der Längsachse gewährleistet neben der schlanken Bauform auch, schwer zugängliche Fügestellen zu erreichen. Brenner und Gasdüse sind wassergekühlt. Weil die Gasdüse bis zum vorderen Abschluss gekühlt wird, sind 100% Einschaltdauer bei voller Laserleistung von 4kW und Lichtbogenstromstärke von 250A möglich. Der Lichtbogen hat unabhängig vom Laser seine eigenen Gasatmosphäre; beide arbeiten mit dem identischen Schutzgas aus dem MIG-Prozess. Eine Crashbox als Kollisionsschutz und der integrierte Cross Jet mit Absaugeinrichtung runden die Hauptmerkmale des neuen Schweißkopfes ab.
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