14.05.2002 (Archiv)
Planseee Tizit: neues Entwicklungstool
Dem Plansee Tizit Entwicklungs- und Forschungsteam steht seit drei Monaten eine neue und hochmoderne Fräsanlage zur Verfügung. Die neue Anlage wird für Versuche im Bereich HSC (high-speed cutting) eingesetzt und bietet den Ingenieuren in Reutte die Möglichkeit, Werkzeuge und Schneidstoffe auf die verschiedensten Werkstoffe aus dem Bereich der Nichteisenmetallen, zum Beispiel Aluminium- und Magnesiumlegierungen, zu testen. Bei der neuen Fräsmaschine handelt es sich um eine StarragHeckert, Type CWK 400 Dynamic. mit zwei leistungsstarken Kugelumlaufspindeln (eine mit einer Spindeldrehzahl bis 24.000 Umdrehungen pro Minute und eine mit einem höheren Moment), einer Bearbeitungsgeschwindigkeit bis zu 100 Metern pro Minute (Eilgang), einem Palettenwechselsystem und einem Werkzeugmagazin mit 60 Plätzen. Die StarragHeckert CWK 400 Dynamic mit Siemens Steuerung kann in jedem ‚Feuchtigkeitsgrad’ operieren: sie ist sowohl für Trockenbearbeitung als auch für Minimalmengenschmierung und Nassbearbeitung geeignet.
Der Trend zur Hochgeschwindigkeitsfräsen von Werkstoffen wird immer stärker – vor allem bei der Bearbeitung von Aluminium und Magnesium, wie Integralbauteile, die in der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt werden, als auch Teile für den Eisenbahnwagonbau. Hohe Effizienz, Präzisionsfertigung und neue Maschinengenerationen sind Potenziale, die die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung und -technologien immer attraktiver erscheinen lassen. Die Vorteile der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung liegen im hohen Zeitspanvolumen, der exzellenten Oberflächenqualität und den reduzierten Schnittkräften während der Bearbeitung.
Die große Herausforderung bei der Entwicklung von Wendeschneidplatten und Fräskörpern für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung ist die sichere Aufnahme der aus der hohen Rotationsgeschwindigkeiten entstehenden Fliehkräfte. Die Fliehkräfte beeinflussen jeden Massepunkt des Grundkörpers und nehmen deutlich höhere Werte als die (normalen) Zerspanungskräfte bei der Leichtmetallbearbeitung an. In einem Test wurde nachgewiesen, dass die Fliehkraft für eine 15 Gramm schwere Wendeschneidplatte schnell 20 000 N erreicht. Generell gilt die Regel, dass bei Werkzeugen mit großen Durchmessern sehr hohe Fliehkraftbelastungen erreicht werden, die die Werkzeuge und die darin vorhandenen Verbindungsstellen überlasten können. Bei konstanten Schnittgeschwindigkeiten dagegen sind Werkzeuge mit kleineren Durchmessern nachteilig, da höhere Drehzahlen für das Erreichen gleicher Schnittgeschwindigkeiten notwendig sind.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |