29.05.1998 (Archiv)
Internet-Boom in China
China, das große internet-technisch nicht am letzten Stand befindliche, unterdrückte Land im Osten? Das war einmal - die Nutzung des Internets erlebt einen Boom in China!Ende März gab es in China über 800.000 Internetanschlüße, das ist eine Steigerung von über 30% gegenüber vor einem halben Jahr - da waren es noch unter 600.000 Anschlüße. Ein enormer Anstieg, den man diesem Land nicht zugetraut hatte - Zensurwünsche und wenig Techniklastigkeit sind nicht gerade ein guter Boden für das Internet.
Fast 80% der chinesischen Surfer sind zwischen 21 und 35 Jahre alt, die Hälfte davon kommt aus der Computerbranche oder der Wissenschaft - ein ähnliches Szenario wie im Westen vor einigen Jahren. 36% der Benutzer kommen direkt aus Peking. Die hälfte der Accounts in China sind öffentlich finanziert, 25% zahlen den Zugang nur aus der eigenen Tasche.
Fast 50% der Nutzer finden das Internet in China zu langsam - wo hierzulande die Geschwindigkeit am Backbone enorm ist und die Zugänge der Provider immer schneller werden (nur noch die PTA-Leitungen geben die Grenze vor - derzeit 56k analog und 64k pro Sekunde mit ISDN), ist das der Hauptkritikpunkt in China.
Natürlich ist China mit 800.000 Nutzern des Internets nur etwa so groß wie Österreich. Die Zensur in China wird auch weiterhin ein schnelleres Wachstum wie das in der westlichen Welt verhindern. Ein Trend zeichnet sich aber auch in Peking ab: das Internet ist unaufhaltsam.
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