Windows gegen Mietgebühren?

Im laufenden Verfahren gegen Microsoft tauchten so manche interne Papiere auf - nun ist es ein internes Memo über die Lizenzierungspolitik von Windows ab dem Jahr 2001. Dann erst soll Microsoft die entsprechende Infrastrukur für die Einhebung der Lizenzgebühren haben, die eventuell dann in Form von Jahresmieten erfolgen sollen.

Microsoft Vize-President Joachim Kempin schlägt diese Vorgehensweise vor, die Presseabteilung schiebt diese Option aber hinaus. Es handle sich eher um eine Idee, die erst Beraten werden müsse - nicht um ein ausgegorenes System, das bald eingeführt werden könne.

So schlecht wäre das aber vielleicht garnicht. Statt laufender neuer Versionen, die durch die sonst versiegenden Einnahmequellen für die Softwarehäuser notwendig werden, zahlt man Miete und erhält laufend die aktuellen Programmteile. Das Upgrade ist damit finanziell entschärft, genauso wie der Druck der Softwareindustrie, diese Upgrades vorzunehmen. Verfrüht auf den Markt gebrachte Programmversionen gehören damit der Vergangenheit an. Preisvergleiche sind leichter durchführbar.

Diese Vorteile könnten nur durch eine Kleinigkeit zunichte gemacht werden: Linux ist jetzt schon gratis und damit der kommerzielle Druck jeglicher Art nicht vorhanden. Wenn durch Softwaremieten aber ähnliche Zustände auch im Windows-Bereich erreicht werden können, dann nehmen wir Anwender dieses Lizenzmodell gerne als eine Variante an. Eine Option, die man wählen kann - oder auch abwählen.

Die negative Berichterstattung hat also keine Gründe. Je mehr Wahlmöglichkeit und Vergleichbarkeit der Markt hervorbringt, desto besser. Und wenn die Lösung dann Linux oder sonstwie heißt, soll das auch recht sein. Die derzeitigen Machtkämpfe erinnern zu stark an Commodore gegen Atari - und die Erfahrung zeigt, das keiner der beiden Vorteile aus den Streitereien ziehen konnte. Das sollte zu denken geben.

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