Microsoft Messenger, AOL Messenger, NetScape Messenger, ICQ, ...

Zumindest letztere Frage bringt die Internet-Giganten Microsoft und AOL in Konflikt. Die Geschichte:

ICQ wurde von einer kleinen Softwareschmiede namens Mirabilis geschaffen und war der erste große Buddydienst und ist noch heute weitest verbreitet. In Österreich wohl Marktführer und in vielen anderen Ländern auch, allen Zahlen der 'Großen' zum trotz.

Den Erfolg hatte AOL mit dem Messenger nachmachen wollen - allerdings nur für AOL-Benutzer. Das sind ja genug, möchte man meinen.

Als Erweiterung für den Browser war auch ein eigener Messenger von NetScape geplant - nach dem Kauf von NetScape durch AOL ist dessen Zukunft aber ungewiß.

Und da taucht Microsoft auf - der msn-Messenger kann das gleiche wie ICQ, schaut gut aus, lauft stabiler und bringt alle Hotmail-Kunden (was man ja kostenlos werden kann) in den Genuß eines komfortablen ICQ-Ersatzes. Wäre an sich nichts besonderes. Doch der msn-Dienst kann auch mit AOL-Benutzern Kontakt aufnehmen - und das hat AOL sichtlich nicht so gut gefallen.

Microsoft lieferte sein Produkt mit diesem Feature aus, AOL schloß schnell die Pforten seines eigenen Dienstes und machte damit diese Funktion zunichte. Aus Gates' Firma kam der Konter in Form einer neuen Release, die die Sperre wieder umging. Die Folge ist auszumalen, das Spiel noch nicht beendet.

Es geht um viel, denn die Buddy-Dienste sind der direkte Weg der Benutzer auf die eigenen Webseiten. Außerdem lassen sich die Programme prima mit Werbung füllen - das haben alle Vertreter schon jetzt zeigen lassen. Angesichts dieser Tatsache ist die Bestrebung Microsofts zu werten, hier offene Standards schaffen zu wollen. Klar, die braucht man um die kritische Schwelle überschreiten zu können. Doch auch ohne die AOL-Benutzer sind die Millionen Hotmail-Kunden eine Basis, auf der man aufbauen wird können.

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