Sicherheit 04.03.2008 (Archiv)
Sechs Quellen für 85% Spam
Etwa 85 Prozent der weltweit verschickten Spam-Mails stammen aus nur sechs verschiedenen Botnetzen. Dies hat eine aktuelle Analyse des US-Sicherheitsunternehmens Marshal ergeben.Unter einem Botnetz wird dabei
ein Netzwerk heimlich gekaperter PCs verstanden, so genannter Drohnen,
die ohne dem Wissen und Zutun ihrer Besitzer Spam-Mails versenden. Laut
Marshal Limited ist 'Srizbi', das größte Netzwerk dieser Art derzeit,
alleine für 39 Prozent des verschickten Intenet-Spams verantwortlich. An
zweiter Stelle liegt 'Rustock' mit 20 Prozent gefolgt von 'Mega-D' mit
elf Prozent.
Als Hauptquelle weist die vorgelegte Analyse entgegen
gängigen Vorurteilen die USA mit einem Anteil von rund zwölf Prozent am
Gesamt-Spam aus. Das bisher oft als stärkste 'Spamschleuder' gehandelte
Asien nimmt in der Kontinentwertung nur den zweiten Rang ein, der erste
geht mit deutlichem Abstand an Europa.
'Botnetze sind bereits seit einigen Jahren ein weit verbreitetes
Phänomen', erklärt Christoph Hardy, Security-Experte beim
Sicherheitsanbieter Sophos. Vor allem aufgrund der Möglichkeit, in relativ kurzer Zeit
massenweise Spam-Mails verschicken zu können, seien solche Netzwerke bei
Hackern äußerst beliebt.
Die
eigentlichen Verursacher derartiger Cyberangriffe seien allerdings in
der Regel nur schwer auszumachen. 'Der Ursprung von Botnetzen ist meist
nicht zurückzuverfolgen', stellt Hardy fest.
'Europa hat in letzter Zeit sicherlich aufgeholt, was den Versand von
Spam-Mails betrifft', meint Hardy in Hinblick auf das Ergebnis der
Marshal-Limited-Analyse. Ausschlaggebend hierfür sei vor allem die
uneinheitliche Rechtslage in den einzelnen europäischen Ländern. 'Aber
auch in punkto Aufklärungsarbeit zu diesem Thema herrscht in Europa noch
einiges an Nachholbedarf', betont Hardy.
Insbesondere die jüngere
Generation sei sich der zunehmenden Risiken des Internets noch zu wenig
bewusst. 'Während ältere Nutzer mit ihren persönlichen Daten eher
vorsichtig umgehen, gehen die jüngeren vielfach zu unvoreingenommen an
den PC und das Internet heran', so Hardy abschließend.
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