Aktuelles 26.04.2013 (Archiv)
Service gegen Redaktion
Wenn es um reichweitenstarke Onlinemedien geht, werden häufig die Zeitungen und Magazine genannt. Oder klassische Medien wie TV-Sender, die per Quersubventionierung im Internet mitmischen können.Informationsangebote und Plattformen im Internet werden in öffentlichen Debatten rund um die Zukunft des Journalismus häufig ausgeklammert. Doch obwohl Webseiten wie GMX, die Providerseiten oder Web.de nicht vorrangig als Medien gelten, sind sie beim täglichen Konsum von Nachrichten nicht zu unterschätzen und erfreuen sich hoher Zugriffsraten. Insbesondere auch reine Onlinemedien, die auf eigenem redaktionellem Inhalt basieren, haben gute Zugriffszahlen, auch wenn sie von der klassischen Medienwelt meist ignoriert werden.
'Bei der Auseinadersetzung um die Werbemärkte spielen diese Arten von Plattformen eine bedeutende Rolle, da sie viel Traffic generieren', betont Fritz Hausjell vom Institut für Publizistik der Universität Wien gegenüber pressetext die ökonomische Dimension dieses Konflikts.
Sieht man sich die 'Quotenkaiser' im Internet an, so zeigen sich Branchenbücher, Webmailer und Inseratenplattformen ganz vorne in der Liste. Websites also, die keinen journalistischen Anspruch haben und der Funktion wegen genutzt werden. Dort trotzdem nebenbei konsumierte Inhalte anderer Redaktionen macht sie laut Branchendienst Meedia.de zu 'heimlichen Giganten der News-Branche'.
Sorgen bereitet Hausjell, dass die junge Generation heutzutage immer seltener zwischen qualitativ hochwertigem Journalismus und dessen Gegenteil unterscheiden könne. 'Große Teile der jungen Menschen verfügen de facto über keine gute Medienkompetenz', kritisiert der Medienfachmann. Er sieht in diesem Bereich die Bildungspolitik dringend gefordert.
Gefordert sind aber auch die Verantwortlichen, die Werbeausgaben im Internet verteilen. Das Festhalten an den alten großen Namen, das Bedienen von Service-Portalen, die sich anders finanzieren könnten, und das Verteilen auf US-Plattformen wie Google und Facebook limitiert die Finanzierungsmöglichkeiten reiner Online-Redaktionen. Ohne diesen Kern an Arbeit lokalen Contents würden auch die Portale schlecht aussehen und der Medienstandort insgesamt wackeln.
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