Geschichte aus dem WienerwaldIch will ja nicht den Weihnachtsfrieden stören, aber diese Geschichte muß ich loswerden:
In meinem Dorf verschwanden im Sommer einige Katzen, die alle in der gleichen (Neubau-)Siedlung zu Hause waren (gott sei dank außerhalb des Reviers meiner Katzen), ich hörte es zuerst von der Tierärztin, bei der die Vermißtenmeldungen der Reihe nach eintrudelten. Wüste Verdächtigungen machten die Runde, ein unbeliebter Nachbar wurde angeblich in der Apotheke der Nachbargemeinde gesehen, als er Rattengift kaufte und gleich beschuldigt, Katzen zu vergiften. Dann wurde auch noch ein Hund im eigenen Garten mit einem Luftdruckgewehr angeschossen. Im Herbst war wieder Ruhe und alle atmeten auf.
Jetzt hat sich herausgestellt, daß ein honoriges Gemeinderats- und Feuerwehrmitglied Marderfallen aufstellte (angeblich damit die 'Biester' sein Auto in Ruhe lassen) mit denen er die Katzen fing und umbrachte. Den Hund des Nachbarn hat er angeschossen, weil er nicht mehr verbellt werden wollte. Die Katzen mußten ihr Leben lassen, weil sie 'seine Vogerln' fressen... Aufgeflogen ist die Geschichte nur auf Grund diverser privater Probleme, seine Familie hält sich anscheinend nicht mehr an die selbstauferlegte Schweigepflicht.
Dieser Mann hat vor ein paar Jahren, als sich Hornissen und Wespen in meinem Haus ausgerechnet neben der Terrassentür und einem Fenster daneben einnisteten, an meine Tierliebe appelliert und mich gebeten, die Nester nicht auszuräuchern sondern bis Herbst zu warten, bis sie von selbst verschwinden (sprich im ersten Frost sterben). Es war ein aufregender Sommer mit teilweise im Haus schwirrenden Hornissen.
Wer sich diesen Mann als Monster vorstellt, liegt leider falsch, er ist nett, sympathisch und sehr unauffällig, kann einem lange Vorträge über Insekten und Vögel halten. Leider hat sich seine Tierliebe aber nur auf geflügelte 2- oder 6-Beiner erstreckt.
Traurige Grüße
Patti