Aktuell 08.04.2021 (Archiv)
Blockbuster per KI
Erfolgreiche Blockbuster stecken voll unvermeidlicher Klischees: Diese Tatsache könnte sich ein KI-System zunutze machen, um Hollywood-Schreibern zu helfen, wirklich erfolgsversprechende Skripts abzuliefern.Das zeigt eine Studie von Forschern der Universität Granada (UGR) und der Universität Cádiz. Sie haben mit KI-Methoden die verschiedenen Klischees in existierenden Filmen analysiert und gehen davon aus, dass eine KI auch vorhersagen kann, welche Kombinationen künftig echte Blockbuster statt arge Flops liefern werden.
Den Forschern zufolge könne ihre Arbeit Skriptschreiber und Regisseure im Kreativprozess unterstützen. 'Wenngleich unser System noch nicht automatisiert schreiben kann (obwohl das unser nächster Schritt wird), bietet es die Ressourcen, um zu ermitteln, welche Kombinationen von Ideen am besten funktionieren könnten', so UGR-Informatiker Pablo García-Sánchez. Mit Ideen sind unvermeidliche Klischees gemeint, im Englischen als 'Tropes' bekannt. Ob der Oberschurke, den Superhelden besiegen müssen, die Reise eines Helden wie in 'Herr der Ringe' oder das gut gehütete Geheimnis, das im Thriller plötzlich enthüllt wird - ohne geht es nicht.
Die Forscher haben mittels KI-Methoden über 25.000 solche Tropes in 10.766 Filmen analysiert, wie diese funktionieren und miteinander zusammenhängen. Dazu haben sie die Filmklischee-Wiki-TV-Tropes konsultiert und mit einer Software herausgefiltert, worauf verschiedene Filme setzen. Diese Info haben sie dann mit Daten über Nutzerbewertungen und Beliebtheit aus der Internet Movie Database verglichen. So konnten sie ewa ermitteln, welche Klischees breit funktionieren und welche sehr genrespezifisch sind. Auch zeigt die Analyse, welche Erzählelemente im Kommen oder eigentlich passé sind.
Mittels KI sollte sich nun also voraussagen lassen, welche Kombinationen von Klischees, erzählerischen Mitteln und Wendungen in der Handlung beim Publikum gut ankommen sollten und welche nicht - also was ein gutes Skript ergibt. Das könnte freilich nicht nur für Filme interessant sein. Denn die Studie ist inspiriert von Games, die durch all zu simple, immer gleich wirkende Charaktere ebenfalls leicht fad werden können. 'Wir haben angefangen uns zu fragen, wie man Charaktere formen kann, damit sie ein interessanteres Erlebnis bieten', sagt García-Sánchez.
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