Sport-Fit-Well 28.09.2022 (Archiv)
Zu viele Drogen bei Radfahrern
Zwischen 2019 und 2020 sind in US-Notaufnahmen über 11.000 Personen aufgrund von durch Drogeneinfluss verursachten Unfällen behandelt worden, wie eine Studie der University of Arkansas zeigt.Laut dem leitenden Forscher Bart Hammig sind bei der Behandlung nicht nur die Verletzungen von Bedeutung, sondern auch die Überweisung der Patienten an eine Drogentherapie. Bei den Betroffenen dürften zudem Präventionsmaßnahmen wie das Tragen eines Helmes oder verbesserte Fahrradwege nicht ausreichen, um Unfälle zu verhindern, heißt es. Details wurden im 'Journal of Studies on Alcohol and Drugs' publiziert.
Die angesprochenen Radfahrer dürften mit diesem Verkehrsmittel aufgrund von Umständen in Zusammenhang mit ihrem Drogenkonsum unterwegs gewesen sein. Dazu gehören Obdachlosigkeit, der Verlust des Führerscheins oder finanzielle Probleme. Diese Personengruppe wird Hammig zufolge jedoch oft bei der Diskussion um Fahrradunfälle übersehen und ignoriert. Laut Hammig und Co-Autor Robert Davis erleiden Radfahrer, die unter Drogeneinfluss stehen, häufig schwere Unfälle als andere Verkehrsteilnehmer. Von den in der Studie untersuchten Verletzungen entfielen 22 Prozent auf Knochenbrüche und 19 Prozent auf Verletzungen der inneren Organe.
Fast ein Drittel der Patienten musste im Krankenhaus stationär aufgenommen werden. Mit nur einem Prozent handelte es sich bei einem geringen Anteil der Verletzungen um Gehirnerschütterungen. Acht Prozent der Unfälle waren jedoch die Folge von Drogenvergiftungen. Da die Daten im Krankenhaus aufgenommen wurden, sind Personen, die noch am Unfallort verstarben, nicht enthalten. Mit 84 Prozent waren Männer bei den Unfallopfern überproportional vertreten. Zu den häufigsten festgestellten Drogen gehörte mit 36,4 Prozent Methamphetamin, Cannabis mit 30,7 Prozent und Opioide mit 18,5 Prozent. Fast ein Viertel der Patienten hatte zudem Alkohol konsumiert.
Für die Studie wurden die Daten des National Electronic Injury Surveillance System ausgewertet. Dabei handelt es sich um eine Datenbank, die Daten der Krankenhäuser enthält. Statistiken des landesweit repräsentativen Samples von US-Krankenhäusern ermöglichen Schätzungen zur Zahl der landesweiten Unfälle. Die Forscher haben alle Daten zu Radfahrunfällen in Zusammenhang mit psychoaktiven Drogen analysiert. Der Konsum von Alkohol wurde dabei nicht berücksichtigt. Sie gehen von 11.314 derartigen Unfällen aus. Das entspricht 2,6 Prozent der insgesamt 480.286 im Untersuchungszeitraum angenommenen Fahrradunfälle. Die Experten räumen ein, dass aufgrund der Bandbreite der Ursachen für Unfälle unter Drogeneinfluss eine Prävention nur schwer möglich ist.
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