27.02.2002

IDF Intel Brookdale G für Pentium 4

Mit dem i845 mit SDRAM-Unterstützung, der unter dem Codenamen Brookdale entwickelt wurde, musste Intel letztes Jahr erstmals mehr oder weniger eingestehen, dass RAMBUS doch nicht ganz die alleinige zukünftige Speichertechnologie sein wird.

Um also nicht den gesamten wirklich rentablen OEM-Markt an VIA und Co zu verlieren wurde Brookdale geboren. Doch allein die Bezeichnung des Chipsets für SDRAM i845 gegenüber dem Chipset i850 für RAMBUS sollte weiterhin klar veranschaulichen, dass es sich hierbei um eine, dem noch immer bevorzugten RAMBUS unterlegenen Lösung handle.

Und tatsächlich sah die Performance derartiger Systeme - wie nicht anders zu erwarten - wirklich traurig aus.
Dennoch wurden erst durch den i845 und dem günstigen SDRAM-Speicher wirklich große Stückzahlen von Intels Pentium4 abgesetzt. In einem Marktsegment, in dem allein über die GHz, nicht aber die tatsächliche Leistung verkauft wird, lag man somit goldrichtig.

Erst als Intels Brookdale endlich nach dem Auslaufen der Knebelverträge mit RAMBUS auch DDR SDRAM unterstützte, konnten darauf basierende Pentium4-System überzeugen. Für Performance RAMBUS, für den Massenmarkt DDR SDRAM hieß fortan der Leitspruch Intels.

Das gleichzeitig DDR SDRAM auch im Server-Bereich favorisiert wurde, das machte den von Intel vollführten Spagat nur noch schwieriger.
Nun wurde im Rahmen des Showcase am Intel Developer Forum in San Francisco die nächste Version den Brookdales gezeigt, der Brookdale G. Allerdings wollte man sich noch nicht allzu viele Details entlocken lassen.

Nur soviel: Brookdale G bietet nun eine integrierte Grafik, verzichtet aber nicht auf einen zusätzlichen APG-Port. Für diesen wird es auch eine reine Schnittstellenkarte geben, über die ein DVI-Ausgang für entsprechend ausgestattete TFT-Displays verfügbar ist.
Darüber hinaus unterstützt Brookdale G wie bisher UDMA100 und nun auch USB 2.0. Über eine CRM-Erweiterungskarte steht Sechskanal-Surroundsound samt entsprechenden digitalen Schnittstellen zur Verfügung. Darüber hinaus wird es nicht viel Neues geben.

Leider konnte man bei Intels Tech-Demo keinen Blick aufs Motherboard werfen. Das System war stilvoll in einem Case von Cooler Master verpackt, sodass es ideal zu einem HiFi-Amplifier und einem TV-Gerät passte, über das ein Video von DVD abgespielt wurde, um die Leistungsfähigkeit der neuen Grafiklösungen des Brookdale G zu demonstrieren.

Brookdale G soll laut Intel bereits im zweiten Quartal dieses Jahres ausgeliefert werden. Erste Motherboards mit dem neuen Chipset von Intel werden also mit großer Sicherheit bereits auf der CeBIT in zwei Wochen in Hannover zu sehen sein.

Michael Holzinger


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