27.03.1998
Die letzten Berichte des WebWizard sind noch im Gedächtnis und schon wieder gibt es an der Domain-Adressen-Front viel zu erzählen. So hat Coca Cola nun endlich die Domain coke.com erhalten nachdem jahrelang unter dieser Adresse ein Domainhändler zu finden war.
Viele Firmen schlagen nun preventiv zu: Sie registrieren einfach alle Adressen, die sie irgendwanneinmal benötigen könnten (Produkte, Firmannamen, Begriffe, verschiedene Länderadressen etc.). Für große Konzerne kein Problem, kleinere Unternehmen können sich die Kosten, die dadurch entstehen, nicht leisten.
So entsteht eine neue Klassengesellschaft im Netz: Die schnellen (die lange genug im Netz sind und ihre Adresse schon besitzen) und reichen (mit Geld kann man viel machen); auf der anderen Seite die, die nicht mehr an "ihre" Adresse kommen, weil diese schon belegt ist. Außerdem ist der Namensraum im Internet schon sehr eng - die verwendbaren Adressen sind meist schon belegt, Ausweichlösungen auf Kunstbegriffe oder andere Schreibweisen führen zu Verwirrung, langen Adressen und sind in Wirklichkeit keine Lösung.
Bill Clinton hat vor kurzem eine Entschärfung der Situatuation abgelehnt: die neue Regelung für mehr Adressen wurde, da Europa mit berücksichtigt wurde, nicht eingeführt. Der Präsident der USA will sein Land alleinberechtigt sehen, bis er sein Veto aufhebt.
Die Lage derzeit ist jedenfalls kritisch. Ein neues Medium mit solchen Konflikten zu belasten ist jedenfalls nicht vornehm. Andererseits wird die Sache nicht viel besser, wenn die Domainbroker und einige schwarze Schafe nicht aufhören, das Netz der Netze zu belästigen. Wenn man die Links unten genauer betrachtet, so ist leicht festzustellen, was damit gemeint ist...
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