14.05.2002

Deutscher PC-Markt schrumpft rapide

Der deutsche Computermarkt ist im ersten Quartal 2002 stärker geschrumpft als in den meisten anderen westeuropäischen Ländern.

Die Zahl der ausgelieferten PCs ging gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 8,2 Prozent von 1,754 auf 1,611 Mio. Stück zurück, teilte das Marktforschungsinstitut Gartner Dataquest Montag in einer Aussendung mit. Ohne den frühen Ostertermin Ende März hätte sich das Minus sogar auf 15 Prozent belaufen und überdies seien die Rückgänge noch größer gewesen als im Quartal davor, heißt es weiter. Besonders schwach war die Nachfrage bei Geschäftskunden, während der PC-Markt im Privatkundenbereich laut Gartner 'nur' vier Prozent einbüßte. Der deutsche Computermarkt werde sich frühestens in 12 Monaten erholen, so Gartner-Analyst Brian Gammage.

Unangefochtene Nummer eins blieb der deutsch-japanische Konzern Fujitsu Siemens, der erst kürzlich höhere Gewinne als erwartet veröffentlichte. Der Marktanteil sank zwar im Jahresvergleich von 21,0 auf 19,7 Prozent oder von 368.000 auf 317.000 ausgelieferte Stück, der Rückgang betraf Gartner zufolge in erster Linie jedoch das Niedrigpreis-Segment. Hier erwies sich Medion als Senkrechtstarter, der vor allem über den Diskonter Aldi seinen Marktanteil von null auf 11,1 Prozent (179.000 Stück) steigern und so Platz zwei einnehmen konnte. Dicht gedrängt auf den Plätzen drei bis fünf rangieren Compaq Computer (Rückgang von 155.000 auf 128.000, Marktanteil 8,0 Prozent), Hewlett-Packard (von 111.000 auf 121.000, Marktanteil 7,5 Prozent) und Vobis Germany. Vobis schaffte es, die Absätze von 40.000 auf 115.000 PCs zu verdreifachen, was einem Marktanteil von 7,2 Prozent entspricht.

Im Notebook-Bereich, der im Gegensatz zu den Desktops stark wächst, musste Gericom die Führung, die das Linzer Unternehmen in Deutschland seit drei Quartalen inne hatte, an Toshiba abgeben und fiel auf Rang drei zurück. Für Wirbel sorgte erst kürzlich ein über das deutsche Börsenmagazin 'Der Aktionär' publiziertes Gerücht, nach dem sich Gericom in Insolvenzschwierigkeiten befände. Gericom-Chef Hermann Oberlehner dementierte nicht nur entschieden, sondern setzte auch ein 'Kopfgeld' auf den Urheber dieses Gerüchtes aus.


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