15.05.2002

Tunnels in Oberitalien bestehen Blitztest

Bei der heutigen Sitzung der Tunnelkommission im Verkehrsministerium hat der ÖAMTC die jüngsten Tunneltest-Ergebnisse in Oberitalien präsentiert.

Der Blitztest des Clubs auf den Hauptwegen nach Oberitalien beweist, dass sich die Autostrade-Tunnels im italienischen Kanaltal nach Udine und Venedig in einem deutlich besseren Zustand befinden als die Tunnels der italienischen Brennerautobahn. Speziell die langen Tunnels bei Brixen, Bozen und Trient haben mehrere Haken: Sie sind schmäler, nicht optimal beleuchtet und zum Teil nicht überall ordentlich gereinigt.

Für die Tunnelketten des italienischen Straßenerhalters Autostrade stehen sogar Löschfahrzeuge bereit, wobei Motorräder mit Speziallöschern eingesetzt werden. Außerdem gibt es eigene Bergebusse, um bei Problemen mit Reisebussen die Passagiere rasch von der Autobahn wegbringen zu können. 'Da könnten sich die heimischen Autobahngesellschaften ein Beispiel nehmen', meint ÖAMTC-Tunnelexperte Willy Matzke. Besonders bei der Verkehrsinfo ist die Autostrade sehr aktiv. Über mehrere Studios werden ein eigener TV-Kanal und ein Rundfunkkanal mit stets aktuellen Verkehrsmeldungen in mehreren Sprachen ausgestrahlt.

Italiens Tunnels wurden in der Vergangenheit nicht im Rahmen des Eurotest-Tunnel unter die Lupe genommen. 'Das wird in Zukunft zum Glück anders sein, weil zumindest all jene Tunnels (rund 60 Prozent) getestet werden, die sich im Netz der italienischen Autostrade befinden', zeigt sich Matzke über die Intervention des österreichischen Verkehrsministers Reichhold bei seinem italienischen Amtskollegen Lunardi nach Verhandlungen mit Vertretern von Autostrade begeistert. Derzeit liegt noch keine Zustimmung für künftige Tunneltests bei den anderen italienischen Autobahngesellschaften vor.

Bei groben Verkehrsverstößen kennt man in unserem Nachbarland Italien kein Pardon. In Tunnels gibt es kein generelles Tempolimit wie in Österreich, allerdings gelten im Kanaltal Richtgeschwindigkeiten, deren Überschreitung als besonders gefährliches Verhalten eingestuft werden können. Außerdem wurden neue Geräte zur Abstandsmessung installiert.

Auf der Brennerroute gelten für Pkw und Lkw Sonderbestimmungen, die deutlich beschildert sind. Der ÖAMTC rät den Urlaubern zur strikten Disziplin. Bei besonders gefährlicher Fahrweise kann sogar ein sofortiges Fahrverbot verhängt werden. Hat man dann niemanden mit Führerschein als Beifahrer im Wagen, dann muss man unter Umständen sein Auto stehen lassen.


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