03.06.2002

Festplatte überflüssig

IBM hat eine neue Lösung entwickelt, die lokale Festplatten überflüssig machen soll. Statt dessen sollen die Daten über das Netzwerk in den Rechner geschaufelt werden.

So neu ist die Idee gar nicht, Massenspeicher an Computern teilweise durch Netzwerklösungen zu ersetzen. Nur die konkrete technische Umsetzung differiert bei den Ideen, die immer wieder mal ins Licht der Öffentlichkeit rücken.

Die neue Storage-Technologie von IBM nennt sich iBoot, das nicht nur eine Datenhaltung, sondern auch Booten über TCP/IP-Netze ermöglichen soll. Die Datenübertragung erfolgt über iSCSI, ein Protokoll, das die Übertragung von SCSI-Befehlen über ein TCP/IP-Netzwerk regelt. Dabei werden die SCSI-Kommandos in ganz normalen TCP-Paketen verschickt. Für das heimische 10- oder 100-MBit-Netzwerk ist diese Technik aber eher weniger geeignet; iSCSI erfordert schon mindestens 1-GBit-Netze, unter anderem, weil der Kommando-Overhead durch die Verschachtelung so vieler Protokolle beträchtlich ist.

Laut IBM soll iBoot Kosten sparen, weil zentral abgelegte Daten den Verwaltungsaufwand verringern, zum Beispiel bei Updates. Dadurch würde sich der notwendige iSCSI-Adapter schnell amortisieren. Der Anwender merkt von alldem nichts: 'Es ist ihr ganz normaler PC. Der Massenspeicher ist physikalisch getrennt davon, für sie aber sieht es so aus wie eine lokale Platte.', sagte Kalman Meth von den IBM-Labs in Haifa.


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