24.06.2002

McAfee verteidigt Warnung vor W32/Perrun

Der Viren- und Sicherheitsspezialist McAfee weist die Kritik der Internet-Community, mit der Warnung über den W32/Perrun-Schädling unnötig Panik verbreitet zu haben, zurück.

Kritik kam unter anderem vom Konkurrenten Sophos, die den Schädling bereits zwei Tage im Labor hatten, bevor McAfee die Warnung herausbrachte. 'Wir haben uns zu diesem Zeitpunkt entschlossen, keine Warnung über den Virus herauszubringen, weil er wirklich ein reines Proof-of-Concept war -- ein echtes 'Non-Event'', erläuterte Chris Wraight, technischer Berater bei Sophos.

Vincent Gullotto, Senior Director von McAfee AVERT (Anti-Virus Emergency Response Team), sagte in einem Interview am Freitag, dass er nach wie vor hinter der Warnung steht. Man habe damit weniger vor einer direkten Gefahr von Perrun gewarnt, als vielmehr vor der Möglichkeit, dass Änderungen in zukünftiger Software größere Probleme bereiten könnte.

Wraight kritisierte die Art und Weise, mit der McAfee die Warnung vorbrachte -- besonders die Behauptung, eine hohe Anzahl an Dateiformaten sei potenziell unsicher. Gullotto beteuerte, dass er hinter McAfees Handlungsweise steht aber räumte ein, dass 'ganz klar einige Missstimmigkeiten in der Antivirus-Industrie gibt'.

Wraight räumte ein, dass solche Streitereien der ganzen Branche schaden würden. Eine engere Kooperation der Antiviren-Hersteller -- um beispielsweise nach Absprachen gemeinsam vor Schädlingen zu warnen -- würde hier definitiv mehr Vertrauen beim Nutzer schaffen.


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