26.06.2002

Alle mögen E-Learning, aber niemand macht es

Fast 80 Prozent der Internet-Anwender würden E-Learning-Angebote nutzen. Nur jeder sechste hat an der elektronischen Fortbildung kein Interesse. Trotzdem bleibt das virtuelle Klassenzimmer in der Regel leer.

Was fehlt ist die Betreuung der Lernenden. Zusätzlich bremsen Firmenpleiten und Übernahmen die Entwicklung. Das ergab eine Online-Trendumfrage der Unternehmensberatung Mummert + Partner.

Der E-Learning-Markt befindet sich der Studie zufolge in einer Konsolidierungsphase. Die Zukunftsaussichten sollen gut sein: Der Anteil am Aus- und Weiterbildungsbudget soll laut Experten von zehn Prozent im Jahr 2001 auf 30 Prozent 2005 steigen. Die Argumente für das E-Learning liegen auf der Hand: Ortsunabhängiges Lernen, Studieren fernab von Universitäten -- für drei von vier Befragten liegt darin der größte Vorteil des Lehrangebotes.

Gesucht wird Bildung nach persönlichem Bedarf: Knapp 70 Prozent der Internet-Nutzer schätzen an der elektronischen Fortbildung, dass sie nicht an feste Zeiten gebunden sind. Jeder Zweite erwartet geringere Kosten. Mit einem schnelleren Lernerfolg rechnen dagegen nur rund 14 Prozent.

Nachdem die Technik für E-Learning-Angebote immer besser wird, rückt dem Meinungsforschern zufolge jetzt der Anwender in den Mittelpunkt. Der fühlt sich derzeit noch allein gelassen: Jeder zweite (53,5 Prozent) wähnt sich unzureichend betreut. Ein weiteres Problem entsteht durch die Tatsache, dass Lehrer und Klassenkameraden nicht physisch anwesend sind.

Die Folge: Knapp 40 Prozent haben Probleme mit der Motivation. Schwierigkeiten gibt es auch bei der Vermarktung: Die Anbieter dringen mit ihren Produkten nicht durch. Ein möglicher Grund: Die Themenauswahl ist für 21,2 Prozent der Befragten mangelhaft. Abhilfe schaffen kann das so genannte 'Blended Learning', das netzbasiertes Lernen und Präsenzseminare miteinander verknüpft.


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