27.06.2002

CyberTron-Kunden können aufatmen

Aufgrund von gescheiterten Verhandlungen über unbezahlte Rechnungen kappte die Telekom Austria dem alternativen Telekomanbieter CyberTron in der Nacht von Montag auf Dienstag kurzfristig die Leitungen.

Nach der Aufhebung der Zusammenschaltung der Netze waren laut CyberTron 70.000 Kunden fast gänzlich von ihren Kommunikationsmöglichkeiten abgeschnitten.

Mittlerweile können CyberTron-Kunden aber wieder telefonieren. Nach intensiven Verhandlungen wurde Dienstag Abend ein Vertrag zwischen UTA und CyberTron unterzeichnet, der die Versorgung der CyberTron-Kunden mit entsprechenden Netzkapazitäten sichert. Zukünftig soll auch der Betrieb der Internet-Services über UTA sichergestellt werden. 'In den letzten 48 Stunden war die Versorgung unserer Kunden unser größtes Anliegen. Durch den abgeschlossenen Vertrag mit der UTA haben wir dieses unmittelbare Ziel erreicht und sind überzeugt, im Interesse unserer Kunden den richtigen Partner für die Zukunft gewählt zu haben', erklärte CyberTron-Unternehmenssprecher Christian Forstner.

In einem ersten Schritt werden die Telefonie-Services über UTA aktiviert. Das heißt, dass die Kunden durch einfache Vorwahl der UTA-Betreiberkennung '1002' wieder telefonieren können. Auch die Internet Dial-up-Services von CyberTron können durch einfaches Ersetzen des Carrier Codes von CyberTron durch die UTA-Kennung '1002' in der Einwahlnummer genützt werden. Hinsichtlich der Internet- und Datenservices arbeiten CyberTron und UTA ebenfalls mit Hochdruck an einer technischen Lösung. Die genaue weitere Vorgangsweise hängt neben der Klärung der technischen Fragen vor allem auch von der Kooperationsbereitschaft der Telekom Austria ab, so CyberTron weiter.

Der Börsehandel der CyberTron-Aktie wurde Dienstag, nach den gescheiterten Verhandlungen mit der Telekom Austria, kurzfristig ausgesetzt, aber am Mittwoch wieder aufgenommen. Die Aktie stürzte nach Wiederaufnahme des Handels allerdings ins Bodenlose.

CyberTron bietet seit 1996 österreichweit Datendienste und seit Mai 1998 Sprachdienste über ein Netz von Glasfaser- und Kupferleitungen sowie Richtfunkstrecken an. Mit 66,7 Mill. Euro Umsatz (2001) ist CyberTron nach eigenen Angaben der zweitgrößte alternative Telekombetreiber Österreichs nach UTA. CyberTron notiert seit 1. Dezember 1999 an der Wiener Börse. Die Gesamtverbindlichkeiten betragen nach bisherigen Angaben des CyberTron-Vorstandes 60 Millionen Euro.


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