04.07.2002

Musiktausch: Klagen gegen User geplant

Geht es nach den Betreibern von kommerziellen Musiktauschbörsen nun auch den Usern an den Kragen? Die Musikindustrie plant Brancheninformationen zufolge, nun auch einzelnen Personen das Anbieten von Musik im Web zu unterbinden.

Entsprechende Klagen gegen Individuen sind Teil breitangelegter Bemühungen, das Copyright auf Songs im Internet durchzusetzen. Zudem sollen bekannte Musiker in einer öffentlichen Kampagne zur Respektierung des Urheberrechts anhalten.

Diese Pläne der Recording Industry Association of America (RIAA), die die Musikindustrie vertritt, sind allerdings erst in der Anfangsphase. Für Klagen gegen Einzelpersonen fehlt bislang die Zustimmung einiger Labels, da die Durchführung Probleme bereiten könnte. Befürworter sollen Vivendi Universal und Sony sein, während sich AOL Time Warner skeptisch zeigt. Befürchtet wird vor allem ein negative Echo bei den Musikfans.

Neben dem negativen Bild bei Musikfans und Konsumenten stellen momentan auch die rechtlichen Voraussetzungen die Klages-Pläne in Frage. Geklärt werden muss, ob ein privater User seine Songs zum Tausch anbieten darf, wenn er daraus keinerlei kommerziellen Vorteile schöpft.

Dieser unpopuläre Schritt wird in Betracht gezogen, weil das Aus für Napster & Co die Attraktivität des Musiktauschs im Netz nicht beeinträchtigt hat. Dazu müssten verdächtige User aber erst einmal ausgeforscht werden. Dies würde bedeuten, dass die Provider dieser Personen deren Daten bekannt geben müssten. Fraglich bleibt daher, ob solche Klagen außer zum Zwecke der Abschreckung Sinn machen. Bei den Tauschbörsen-Betreibern konnte die Musikindustrie mit dieser Vorgangsweise jedenfalls Erfolge erzielen.


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