29.08.2002

US-Musikbranche beschuldigt Tauschbörsen

Die US-Musikbranche prangert erneut Musiktauschbörsen im Internet an: Trotz anders lautender Studien sollen diese für ihre weiter sinkenden Umsätze verantwortlich sein.

Die Verkäufe von Audio-CDs sind in den USA im ersten Halbjahr 2002 um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen, teilte der Verband Recording Industry Association of America (RIAA) vor kurzem mit. Schuld daran sei vor allem das illegale Herunterladen von Musik aus dem Internet und das illegale Kopieren von CDs, hieß es. Dies habe eine Studie der Marktforschung Peter D. Hart Research Associates ergeben. Die Zahl der beschlagnahmten CDs sei im gleichen Zeitraum um 69,9 Prozent gestiegen.

Erst vor rund zwei Wochen war das Marktforschungsinstitut Forrester Research in einer Studie auf ein gegenteiliges Ergebnis gekommen. Eine ganze Reihe anderer Ursachen sei für die Umsatzeinbußen verantwortlich, darunter zum Beispiel die allgemeine wirtschaftliche Rezession sowie die Konkurrenz durch Video-Spiele und DVDs, hieß es.

Die Marktforschungen Ipsos Reid und Jupiter Communication hatten zuvor mit Umfragen belegt, dass Nutzer von Tauschbörsen genauso viel oder sogar mehr Geld für den Kauf von CDs ausgeben würden. Die RIAA beruft sich dagegen auf eine Untersuchung der Marktforschung Peter D. Hart Research Associates unter 860 Internet-Musik-Konsumenten vom Mai 2002. Danach hätten 41 Prozent derer, die mehr Musik herunterladen als noch vor sechs Monaten, auch entsprechend weniger CDs als vor diesem Zeitpunkt gekauft.


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