Tipps  30.04.2003

Soziale Kompetenz in der Telearbeit

Der Begriff Heimarbeit hat in den Zeiten der Computerisierung des Arbeitsmarktes ganz neue Dimensionen erlangt. Teleworking ist 'in' und wird sowohl von Organisationen als auch Mitarbeitern verlangt – wenn auch aus unterschiedlichen Motiven.

Es mag durchaus gefragt sein, flexiblere Zeiteinteilung und die Ersparnis der Anfahrt ins Büro gegen unergonomische Arbeitsplätze (Esstisch oder Sofa) zu tauschen, den ganzen Tag im Schlafanzug zu verbringen und sich nicht schminken zu müssen, wenn man ohnehin zu Hause bleibt. Arbeitsrechtliche und ökonomische Punkte mal außer Acht gelassen – aber was passiert mit dem sozialen Gefüge, dass ich in der Firma hinterlasse, wenn ich nicht mehr so regelmäßig an meinen Schreibtisch gehe?

Vielleicht tun sich erst in einigen Jahren die Probleme auf, die wir heute durch das Aufsteigen auf den Modezug Telearbeit verursachen. Wahrscheinlich ist aber auch hier die Prävention und Bewusstmachung die große Chance, Fehler erst gar nicht zu begehen. Gerade als Transaktionsanalytiker haben wir einen sechsten Sinn für Themen, die bei Beziehungen auf Distanz aufkommen können. Bei Projektgruppen, die ich in die Telearbeit begleitete, konnte ich mehrere TA-Modelle gut anwenden:

Vertragsarbeit

Enttäuschungen und Missverständnisse durch ganz klare Vereinbarungen vorwegnehmen. Ein Muss bei Experimenten dieser Art. Alle Beteiligten sollen aussprechen, was Sie voneinander erwarten. Sowohl seitens der Organisation (Kosteneinsparung, Effizienz, etc.) als auch die Führungskraft (Arbeitsleistung, Kontrollmechanismen) und seitens der Mitarbeiter (Selbstbestimmung, Flexibilität, etc.). Die Akzeptanz dieser Vereinbarung sowie ein dieser Vereinbarung entsprechende Verhalten sind die Folgeschritte.

Ebenfalls in der Familie des Teleworkers – sofern diese anwesend ist, wenn zu Hause gearbeitet wird - sind klare Vereinbarungen zu treffen. Mami ist da, aber nicht für mich da mag für viele Kinder verwirrend sein. Das soziale Gefüge in der Familie ist gefährdet, wenn Erwartungen und Forderungen nicht klar ausgesprochen werden.

Vertrauen

Ein starkes Thema für Führungskräfte: Eine Positive Grundeinstellung zum Mitarbeiter, der zu Hause arbeitet sowie generell zum Thema Heimarbeit ist notwendig, sonst wird negative Energie produziert, die das Projekt behindert oder sogar gefährdet.

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Quelle | www


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