Aktuell  28.07.2003

Kraftstoff für die Zukunft

Raps, Holz und Tiermehl statt Benzin oder Diesel: Wenn es nach den Autoherstellern geht, tanken wir unsere Fahrzeuge in Zukunft mit synthetischen Kraftstoffen.

Obwohl der Mineralölriese Shell davon überzeugt ist, dass die Reserven an fossilen Brennstoffen noch bis weit in das nächste Jahrhundert hinein reichen, wird Fieberhaft an Alternativen geforscht. Fast alle Autohersteller wollen mit Milliardenbeträgen die Entwicklung von Bio-Kraftstoffen für den täglichen Einsatz vorantreiben. So arbeitet etwa VW an der Gewinnung des synthetischen Kraftstoffs 'Sunfuel', DaimlerChrysler an 'Biotrol'.

Bei dem Verfahren wird zunächst aus der Biomasse in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage Biokoks hergestellt, der dann zu Synthesegas verarbeitet wird. Daraus lassen sich die gewünschten Treibstoffe herstellen. Bei Herstellung und Verbrennung des Kraftstoffes im Auto soll nur so viel Kohlendioxid frei werden, wie die Pflanze beim Wachstum verbraucht hat.

Die zweite Alternative zu Erdöl ist Wasserstoff. Dieses farb- und geruchslose Gas ist sowohl in einer Brennstoffzelle, die Strom zum Betreiben eines Elektromotors erzeugt, als auch in klassischen Verbrennungsmotoren verwendbar. Vorreiter ist hier BMW mit dem 'Clean Energy'-Projekt.

Bis etwa zum Jahr 2010 sollen synthetische Treibstoffe einen Marktanteil von ca. 15 Prozent erreicht haben. Die Vorteile liegen dabei nicht nur in der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die Treibstoffe sollen in der Kohlendioxid-Bilanz neutral und bei der Nutzung deutlich weniger Schadstoffe freisetzen als konventionelles Benzin oder Diesel.


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