28.08.2003

Insekt im Auto - Was tun?

Wespen, Hornissen, Bienen und Fliegen als Mitfahrer im Auto können den Autolenker mitunter in Panik versetzen, mit gefährlichen Unfällen als Folge. Vor allem Kabrio- und Motorradfahrer müssen in der Sommerzeit aufpassen.

Der ARBÖ-Verkehrstipp: 'Ruhig bleiben, die Geschwindigkeit verringern und nach Möglichkeit anhalten.'

Dazu die Leiterin des ARBÖ-Rechtsreferates Dr. Auracher-Jäger: 'Grundsätzlich müssen Autofahrer zur Sommerzeit mit dem Eindringen eines Insektes in das Wageninnere rechnen, wenn die Fenster nicht verschlossen sind. Nach herrschender Rechtsprechung haben Lenker in einem solchen Fall 'verkehrsgerecht' zu reagieren, also zB: durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit'. Tun sie das nicht, und werden durch eine ins Fahrzeug eingedrungene Wespe oder Biene abgelenkt oder geraten in Panik, sind sie bei einem Unfall verantwortlich und haften daher für etwaige Personen- und Sachschäden.

Allerdings wird nicht das In-Panik-Geraten dem Betroffenen zum Vorwurf gemacht, sondern die Tatsache, dass die Autofahrer keine entsprechenden Vorbeugemaßnahmen, wie etwa die Verringerung der Fahrgeschwindigkeit, getroffen haben. 'Jedoch könnte ein durch Insektenstich hervorgerufener - nicht willentlicher - Körperreflex als Unfallauslöser zur Straffreiheit führen', schränkt Dr. Auracher-Jäger ein.

Besonders gefährlich werden etwa Wespenstiche für jene 350.000 Österreicher, die gegen Wespen- und Bienenstiche allergisch sind. Diese Allergie äußert sich laut ARBÖ-Verkehrsmediziner Prof. Dr. Josef Nagler u.a. in Übelkeit, Erbrechen, Herzklopfen oder Schweißausbrüche. Rasche medizinische Hilfe ist in diesen Fällen geboten. Vier verschiedene Stadien der Allergie sind zu unterscheiden:

1. Stadium: Ausschlag, Juckreiz, gerötete Augen, sowie Schwellungen der Lippen und Lider
2. Stadium: Schwindel, Übelkeit, Heiserkeit, leichter Atemnot und Herzklopfen.
3. Stadium: Schwellungen im Rachen, Erbrechen, schwere Atemnot und Kollaps
4. Stadium: Atemstillstand und Herz-Kreislauf-Stillstand

Völlig zwecklos und sogar gefährlich sind alle Versuche, die Insekten während der Fahrt zu verscheuchen. Die ARBÖ-Experten raten dringend, mit dem Wagen stehen zu bleiben - freilich ohne den Verkehr zu behindern - und Türen und Fenster zu öffnen.

Quelle: ARBÖ | www


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

Auch interessant!
Roboter-Biene als Ersatz?
Die Biene ist in Gefahr und die Menschen tun nichts dagegen. Zumindest nicht in der Politik, doch die Wis...

Achtung: Sommerzeit!
Die Winterzeit ist zu Ende, die Sommerzeit ist da. Die Zeitumstellung ist aber nicht nur ärgerlich, sonde...