News-Aktuell  22.10.2003

Office 2003 vs. StarOffice 7

Der Kampf um die Standard-Bürosoftware geht in diesem Herbst in eine neue, heiße Runde:

Am Dienstag hat Microsoft-Gründer Bill Gates die neueste Version des Programmpaketes Office in den USA offiziell vorgestellt - einen Tag nach den entsprechenden Veranstaltungen in Europa. Parallel dazu rührte die Konkurrenz in München die Werbetrommel. Dort machte Sun für die neue StarOffice-Version Werbung. Der Ort kann dabei durchaus symbolisch verstanden werden, nachdem die Stadt München unlängst die Migration von Windows und MS-Office auf Linux und Star/OpenOffice beschlossen hat.

Sun machte in München einen weltweiten Marktanteil von sieben Prozent für sein Office-Paket geltend und stellte insbesondere die Kostenvorteile gegenüber dem Microsoft-Produkt in den Vordergrund. Unternehmen zahlen für StarOffice 50 USD pro Jahr und Mitarbeiter, wenn sie im Bündel mit Sun-Server-Software gekauft wird, nur für die Desktop-Anwendungen werden 100 USD pro Jahr und Mitarbeiter fällig.

Laut Sun haben sich in Deutschland in einer aktuellen Umfrage 55 Prozent aller Office-Anwender an einem Umstieg auf StarOffice oder dessen Open-Source-Pendant Open Office interessiert gezeigt. StarOffice 7 steht bereits zum Download zur Verfügung und ist ab 28. Oktober auch im Einzelhandel und im Online-Versandhandel erhältlich. Office 2003 steht seit Dienstag in den Regalen.

Für Microsoft ist die Abwehrschlacht gegen die erstarkende Konkurrenz im Bürosektor von vitalem Interesse. Microsofts Office dominiert mit rund 400 Millionen Anwendern nicht nur den Büroalltag rund um den Globus, sondern trägt mit einem jährlichen Umsatz von rund neun Milliarden USD auch maßgeblich zum Erfolg des Konzerns bei.

'Die größte Herausforderung für uns ist die Zufriedenheit der Leute mit einer älteren Version von Microsoft Office', sagt Jeff Raikes, als Vice President für die Produktivitäts- und Businesssoftware des Konzerns zuständig. 'Wir haben knapp zwei Milliarden Dollar in die Entwicklung des neuen Systems gesteckt, um zu beweisen, dass man auch ein erfolgreiches Produkt mit weit reichenden Innovationen noch weiter verbessern kann.'

Die Privatanwender, da sind sich zumindest fast alle Software-Tester der deutschsprachigen Computermagazine einig, profitieren von den aktuellen Verbesserungen in Office kaum. Wer nur einfache Briefe schreiben und schlichte Tabellen bearbeiten wolle, für den sei das neue Paket des US-Softwaregiganten 'eindeutig überdimensioniert', lautete etwa das Urteil von 'PC Professionell'. 'Wer bereits Office XP oder 2000 besitzt, kann seine tägliche Arbeit genauso gut damit erledigen', urteilte 'c't'.

David Pogue, Kolumnist der 'New York Times', hingegen glaubt, dass allein das komplett überarbeitete E-Mail- und Kalenderprogramm Outlook mit seinem neuartigen Schutz vor unerwünschten Werbemails und anderen signifikanten Verbessungen das Geld für Office 2003 wert sei.


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

Auch interessant!
München kehrt zu Windows zurück
Als Vorzeigeprojekt hat München auf Linux gesetzt, um in der Verwaltung keine Kosten an Microsoft zahlen ...