28.01.2004

EU-Erweiterung Gefahr für österr. Autohändler?

Der österreichische Automarkt hat sich im Vorjahr erholt, die Zahl der neu zugelassenen Pkws ist deutlich gestiegen. Viele Österreicher sind schon auf die deutlich niedrigeren Preise in den Beitrittsländern aufmerksam geworden.

Besonders günstige Autos gibt es in der Slowakei. Die Tageszeitung 'Die Presse' hat in ihrer aktuellen Ausgabe verlautbart, dass Autos bei unseren Nachbarn bis zu einem Viertel billiger sind. Zudem würden mit dem Beitritt bürokratische Hürden wegfallen die den Autokauf im Ausland vereinfachen.

Die heimische Autobranche bleibt gelassen und erwartet keine Einbußen. Der Chef des Bundesgremiums des Fahrzeughandels, Heinz Havelka, rechnet mit einer Angleichung der Abgabepreise in den Beitrittsländern an jene der EU-15. 'So wie damals die Preise innerhalb der 15 EU-Länder harmonisiert wurden wird es auch mit den neuen EU-Länder gehalten werden. Jedoch könnten grenznahe Werkstätten Probleme mit dem 'Reparaturtourismus' bekommen', so Havelka.

Eine rasche Angleichung nach oben soll laut 'Presse' jedoch nicht bei allen Marken so rasch stattfinden. Porsche Österreich rechnet nicht mit umgehendem Preisanstieg in der Slowakei. Gerade Kleinwagen machen einen Großteil des Handels in Osteuropa aus und erlauben aber wegen ihrer niedrigen Kaufkraft keine höheren Preise.

Die 'Presse' hat als 'markantestes Beispiel' für den Preisunterschied den VW Golf 1,9 TDI genannt, der in der Slowakei um ganze 3.850 Euro billiger sein soll. Inklusive 19-prozentiger Mehrwertsteuer und typischer Grundausstattung für die Slowakei, kostet der VW Golf 1,9 TDI 600.000 Kronen (14.600 Euro). In Österreich kostet der gleiche Golf mit Minimalausstattung ohne MwSt. und NoVA 16.120 Euro. Laut heimischen Händlern lassen aber die unterschiedlichen Ausstattungen keine Vergleiche zu.


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