06.03.2005

Wandelwörter!

Das grüne 'Konversationslexikon für Change und Management' verspricht kurzweilige Unterhaltung, auch wenn der Titel spröde klingt. Wir haben reingelesen und konnten so schnell nicht wieder aufhören - und sprechen damit eine Empfehlung zur Lektüre aus.

Die lexikalische Abhandlung beginnt schon dort, wo Eigenwerbung Platz finden müßte: Beim Klappentext. Statt diesem haben die Autoren vorgezogen, gleich den 'Klappentext' selbst zu beschreiben. 'Einziger Platz in einem Buch, an dem Autoren hemmungsloses Eigenlob verbeiten dürfen', wäre der Inhalt der Worthülse, der den Autoren dazu einfällt.

Nach der Empfehlung, doch sicherheitshalber gleich zweiundvierzig Ausgaben zu kaufen ('sie haben zu viel bezahlt, aber das ist es wert'), gehen Traude Kogoj und Konrad Mitschka dann das Alphabet durch und stellen ihre Wandelwörter in eine Reihe. Von 'Abspeisen' bis zur Antwort auf die Frage des Universums ('Zweiundvierzig!') werden auf 160 Seiten die Begriffe erklärt, die Sie künftig brauchen werden.

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Warum? Weil die Lektüre allein schon Spaß macht. Oder weil - wendet man sie geschickt an - man sich damit einen Spaß in langweiligen Meetings machen kann. Und weil man auf Dinge aufmerksam wird, an die man vorher nicht gedacht hat.

Wer eine sinnige und trotzdem kurzweilige Erklärung für 'Bauernregel', 'Benchmarking', 'Intuition', 'Qualität' oder 'Schnitzel' sucht, ist hier jedenfalls richtig. Mitunter erklären sich die Erklärungen erst beim zweiten Lesen derselben, viel Wortwitz, verschachtelte Umwegerklärungen und philosophische Ansätze machen das Entdecken der einzelnen Erklärungen durchaus spannend.

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Fazit: Ein Buch zum Schmökern, hin und her Springen und zum Anwenden bei einem hoffnungslos ausgelieferten Gegenüber, das die Bedeutungen in dieser Form noch nicht kennt. Also ein Buch für jeden, der etwas Zeit zum Genießen von Sprache und Denkanstößen hat.


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