News  23.05.2005

Leichter positiv kommunizieren

Die 'Gewaltfreie Kommunikation' ist nicht nur ein Weg, wie man sich richtig mit der Umwelt verständigt, sondern auch ein Buch, das die Beziehung zu den Mitmenschen wesentlich vereinfachen kann.

Der Untertitel - eine Sprache des Lebens - macht deutlich, dass ein Paradigmenwechsel ansteht und nicht etwa nur das Weglassen von gewaltfördernden Begriffen. Die Anleitung zur neuen Art der Kommunikation geht weiter, setzt tiefer an.

Marshall B. Rosenberg, dessen deutsche Übersetzung uns mit dem Buch in überarbeiteter Form vorliegt, bemüht im Vorwort daher auch niemanden geringeren als A. Gandhi und Vera F. Birkenbihl. Ersterer lernte als Enkel von Mahatma die gewaltfreie Kommunikation kennen. Zweitere führt für die deutsche Ausgabe auf, dass auch hierzulande Relevanz für diesen Weg gegeben ist.

Zweck der Übung ist es, friedliche Lösungen von Konflikten zu erzeugen - alleine durch eine besondere Art der Kommunikation mit Mitmenschen. Das erleichtert das Miteinander und führt zu besseren Ergebnissen.

Zunächst gilt es, den Charakter der gewaltfreien Kommunikation zu definieren. Nach diesem Abschnitt im vorliegenden Buch geht es dann schon ins Detail: Was blockiert unsere Wahrnehmung, was sorgt dafür, dass wir nicht gewaltfrei agieren? Praxisbeispiele zeigen die Theorie an je einem plakativen Beispiel.

Unsere Schwachpunkte sind dem Leser damit klar, im Weiteren geht es nun darum, diese zu beheben. Wie man ohne zu bewerten beobachtet, Gefühle ausdrückt, reagiert etc. wird dann in den folgenden Abschnitten genau beschrieben.

Doch gewaltfrei zu kommunizieren heißt nicht, nachzugeben oder Konflikte zu scheuen. Es geht darum, diese konstruktiv (d.h. ohne auf die Blockaden Rücksicht nehmen zu müssen also objektiver zum Ergebnis zu kommen) anzugehen. Vorschläge und Angriffe müssen erkannt und wertneutral betrachtet werden, eigene Wünschen und Bitten klar und ebenso neutral wiedergegeben werden.

Doch auch rein positive Kommunikation wird nicht ausgespart: Wir man Anerkennung ausdrückt und sich von alten Mustern befreit, um das auch durchhalten zu können, erfährt man in den letzten Kapiteln des Buches.

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Fazit: 'Gewaltfreie Kommunikation' ist nicht nur ein Ansatz, der das Positive im Menschen betonen möchte. Es handelt sich auch um eine Anleitung, die das Zusammenleben vereinfacht und auch eigene Interessen durchsetzen verhilft. Auf einem Weg, der beiden Seiten hilft. Auch wenn das Buch dabei zeitweise langatmig ist und einige Beispiele so gar nicht in unsere Welt passen, gibt es mit dem Werk eine Hilfestellung, die das Leben wesentlich vereinfachen kann. Einfache und klare Hinweise auf die Möglichkeiten der gewaltfreien Kommunikation motivieren dabei, es selbst zu versuchen.

Wer fernöstliches Gedankengut kennt, wird viele der Regeln schon in der einen oder anderen Form gehört haben. Das Gesamtkonzept der gewaltfreien Kommunikation als komplette Grundlage für das Miteinander folgt durch das Buch nun in komprimierter und lesbarer Form. Empfehlenswert sowohl für den beruflichen und privaten Bereich und überall dort, wo Konflikte in der Kommunikation stören (Management, Training als Beispiele, die besonders profitieren dürften).


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