07.02.2006

Tagfahrlicht oder Fahrlichtschaltung?

Derzeit werben Fahrzeughersteller und Fachgeschäfte für Autozubehör verstärkt mit Nachrüst-Aktionen für Tagfahrlicht. Dabei geraten die Bezeichnungen für Tagfahrlicht und diverse Fahrlichtschaltungen oft durcheinander.

In den meisten Fällen wird für eine Nachrüstung mit Tagfahrlicht geworben, die sich aber als Fahrlichtschaltung entpuppt. Der ÖAMTC möchte deshalb das herrschende Durcheinander etwas entwirren.

Als Tagfahrlicht werden verbrauchsarme Leuchten, die der ECE-Regelung 87 entsprechen, bezeichnet. Diese machen das Fahrzeug zwar sichtbar, dienen aber nicht der Ausleuchtung der Straße da sie weniger intensiv als Abblendlicht sind. Tagfahrlicht leuchtet außerdem nur nach vorne. Als einziger Hersteller bietet derzeit Audi Tagfahrlicht für einige Modelle an.

Die meisten Autohersteller statten ihre Neuwagen mit verschiedenen 'Fahrlichtschaltungen' aus. Bei genauerem Hinsehen handelt es sich bei den Nachrüst-Aktionen meistens um Fahrlichtschaltungen, auch wenn für Tagfahrlicht geworben wird. Jede Fachwerkstätte rüstet Gebrauchtwagen mit einer Fahrlichtschaltung nach. Nach dem Start einer Fahrlichtschaltung wird meistens das Abblendlicht in Verbindung mit Begrenzungs- und Schlusslicht sowie die Kennzeichen- und die Armaturenbeleuchtung aktiviert. Je nach Fabrikat bewegen sich die Kosten der Umrüstung zwischen 20 und 220 Euro. Eine Nachrüstung mit Tagfahrleuchten liegt je nach Modell zwischen 150 und 300 Euro.

Die Fahrlichtschaltung hat den Vorteil, dass man sich nicht um das Licht einschalten kümmern muss: bei laufendem Motor schaltet sich das Licht an, bei abgestelltem Motor schaltet es sich ab. Das ist bei der Fahrt in einen Tunnel oder bei Einbruch der Dämmerung natürlich sehr praktisch. Mit dem Tagfahrlicht ist man hingegen von hinten nicht sichtbar, da es eben nur nach vorne strahlt und nicht so hell leuchtet. Hier besteht auch die Gefahr in einem Tunnel auf das Aufdrehen des Lichts zu vergessen.

Eine Nachrüstung mit 'Tagfahrlicht' ist bei allen Fahrzeugen, bei denen der Lampentausch für das normale Abblendlicht teuer und aufwändig ist, interessant. Davon sind besonders Fahrzeuge mit Xenon-Licht betroffen, wo der Austausch der gesamten Leuchteinheit teurer als die Nachrüstung mit Tagfahrleuchten kommt.

Der ÖAMTC fordert die Fahrzeugindustrie auf, ab 2007 EU-weit alle Neufahrzeuge mit einem ECE-konformen Tagfahrlicht in Verbindung mit einem Lichtsensor auszustatten, damit im Bedarfsfall die erforderliche (komplette) Fahrzeugbeleuchtung automatisch aktiviert wird. Die derzeit am Markt angebotenen modifizierten Fahrlichtschaltungen sind nur eine Übergangslösung. Achtung: Wer ab 15. April on Licht fährt zahlt 15 Euro Strafe.

ÖAMTC | www


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