Meinung  12.08.2006

ISPA monopolisiert...?

Die Providervereinigung arbeitet auf der einen Seite mit den privaten Anbietern dafür, dass alte Monopole (in diesem Fall das der Telekom) brechen. Auf der anderen Seite unterstützt sie aber ein anderes Monopol und schadet damit der Content-Wirtschaft.

Pikant ist dabei, dass die Content-Provider ebenfalls von der ISPA vertreten werden. Im vorliegenden Fall unterstützt die ISPA nämlich in einem Statement den ORF mit seinen Online-Aktivitäten. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen, welches durch Gebühren finanziert wird, bietet online ein umfangreiches Angebot an Diensten an. Wettbewerbsverzerrend, wie andere Online-Anbieter meinen.

Ähnlich wie in anderen Staaten sollte in Österreich der nicht im öffentlich-rechtlichem Interesse befindliche Bereich nicht durch einen gebührenfinanzierten Betrieb forciert werden und damit der freien Wirtschaft Umsätze wegnehmen. Die Idee, die interne Struktur im ORF entsprechend vorzubereiten (zu schwächen) scheint bei der ISPA aber nicht positiv aufgenommen worden zu sein. Dabei sollte die Entwicklung schon viel weiter sein, fordern beispielsweise Print-Vertreter, deren Onlineangebote keine Rückendeckung von öffentlicher Seite haben und sich selbst finanzieren müssen. In Deutschland beispielsweise sind die Angebote der Nicht-Privaten-Sender in Inhalt und Werbemöglichkeiten eng beschränkt. Ein orf.at wäre dort undenkbar.

Meinung: Peter F. Mayer/Telekom-Presse

Unter den Content-Anbietern in Österreich rumort es daher. Sie fühlen sich von ihrer Vertretung nicht vertreten und von öffentlich-rechtlichen Monopolen im freien Wettbewerb beschränkt.


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