22.09.2006

60 Tonnen-Truck

Mercedes experimentiert: Ab heute fährt im Großraum Stuttgart eine neuartige Lastzugkombination mit 60 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht.

Der Transport verkehrt zwischen den DaimlerChrysler-Werken im Neckartal und dem Logistikzentrum des Werkes Sindelfingen. Auf der gerade eröffneten IAA Nutzfahrzeuge in Hannover wird diese Lastzugkombination von Nutzfahrzeug- und Auflieger-Herstellern als 'EuroCombi' vorgestellt - bei DaimlerChrysler heißt er 'Ecocombi'. Bei einigen Experten stoßen die 'Megaliner' wegen Sicherheitsbedenken auf Ablehnung, deshalb wird der Feldversuch von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) überwacht.

Die Lastzugkombination besteht aus einem dreiachsigen Lastwagen, an dem über ein so genanntes 'Dolly', d.h. ein kurzes Chassis mit Deichsel und Sattelkupplung, ein Sattelauflieger an den Lastwagen angehängt werden kann, sowie dem Sattelauflieger selbst. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 60 Tonnen bei einer Fahrzeuglänge von 25,25 Metern.

Durch die nunmehr acht Achsen des Lastzuges verringern sich DaimlerChrysler zufolge die Achslasten teilweise um über zwei Tonnen pro Achse gegenüber einem heutigen 40-Tonnen-Sattelzug. Dies trage zu einer deutlichen physischen Entlastung der Straßen bei. Zudem könnten dadurch Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen reduziert werden. Zusätzlich ist das Fahrzeug mit den neuesten innovativen Sicherheitssystemen ausgestattet.

Lastzugkombinationen mit 25,25 Meter Länge und 60 Tonnen Gesamtgewicht verringern den Bedarf an Verkehrsfläche um 25 Prozent. So kann das stetig steigende Transportaufkommen ohne zusätzliche Lkw auf den Straßen bewältigt werden, denn Schätzungen der Europäischen Union gehen von einer Steigerung des Güterverkehrs um 40 Prozent zwischen 2000 und 2015 aus. Gleichzeitig biete ein solches Konzept weitere Vorteile: Zwei 60-Tonnen-Lkw können drei herkömmliche 40-Tonner ersetzen. Das spare 15 Prozent Kraftstoff je transportierter Tonne.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bauwesen, Städtebau und Raumordnung (BMVBS) hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) beauftragt, Chancen und Risiken solcher neuartigen Fahrzeugkombinationen umfassend zu analysieren. Ähnliche Feldversuche laufen unter anderem auch in Niedersachsen.

auto-reporter


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