22.09.1999

Politik, Wahl und Internet

Kanzler fördert Internet? Bürgernaher Staat? Moderne Parteien? Sie präsentieren sich zukunftsverbunden, die Kandidaten der nächsten Wahl. Wie es wirklich aussieht, haben wir versucht, herauszufinden.

Da wäre einmal die SPÖ, die sich wahrlich übertroffen hat, mit Meldungen zum Thema. Klimas Aktion zur Förderung des Internets zum Beispiel. Daß diese zwar nett in der ZIB erscheint, ist klar. Gerade vor der Wahl wichtig. Daß diese aber auch keine Effekte haben wird, da sie von der Wirtschaft mehr als negativ aufgenommen wird, ist die Kehrseite. Rechtzeitige Maßnahmen im staatlichen Telekom-Bereich wären zumindest effizienter gewesen.

Die ÖVP sollte als Wirtschaftspartei zumindest auch Kompetenz in dem Bereich zeigen. Die Zeit vor der Wahl zeigt aber kaum Inhalte zum Thema Internet. Vielleicht machen gerade andere Dinge zu schaffen.

Und diese "Problemzone" der ÖVP ist im Internet auch nicht gerade Musterschüler. Die FP hat traditionell keine starke Verbindung zum Internet, wie es den Anschein hat. Vielleicht fahren die heimischen Surfer auf Begriffe zwischen "Asylanten", "Überfremdung" und "Drogenbosse" einfach nicht so ab, wie es der Rest im Lande im Schitt macht?

Vorbildlicher die kleinen Parteien: Die Liberalen-Homepage ist seit der letzten Wahl schon als kostengüstige alternative Werbeschiene erkannt worden, die Grünen haben schon sehr lange (viele unterschiedliche) Seiten im Netz. Sogar Lugner ließ sich im Netz blicken. Da kann man die KPÖ schon länger suchen - aber daß diese eCommerce wirklich ernst nimmt, brauchen wir nicht vermuten.

Insgesamt ein schlechtes Bild für die Kandidaten der nächsten Wahl in Österreich. Wo sind die virtuellen Wahlplakate, wo der laufende Chat mit den Wahlbüros, wo die Bücher und Brochuren zum Download. Und wo die Wahlgeschenke?

Wir wollen es noch weiter wissen: Eine eMail-Anfrage an die zuständigen Stellen wollen wir beantwortet haben. Wer da wie abschneidet, präsentieren wir Ihnen rechtzeitig für Ihre Entscheidung vor der Wahlurne.

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