News  15.11.2006

Vorwurf: PISA wissenschaftlich unseriös

Der Münchner Physiker Joachim Wuttke hat dem PISA-Institut der OECD 'spektakuläres Scheitern' vorgeworfen. Wuttke ist einer der Autoren eines neuen Sammelbandes, in dem rund zehn deutsche Wissenschaftler die PISA-Studie kritisch hinterleuchten.

Der 'Berliner Zeitung' sagte er, die internationale PISA-Studie sei wissenschaftlich unseriös.

Der Zeitung zufolge hat Wuttke den Datensatz von PISA 2003 ausgewertet. Dabei sei er zu dem Schluss gekommen, dass dem internationalen Projektzentrum in Australien 'ein kapitaler Programmierfehler unterlaufen ist'. Die Folge sei, dass man keine wirklichen Aussagen über das Können deutscher Schüler, etwa in Mathematik, treffen könne, so der Physiker.

Außerdem sei die PISA-Stichprobe nicht repräsentativ. Deutschland wäre bei PISA 2003 vom 18. auf den 12. Platz vorgerutscht, hätte man OECD-weit alle Tests für Sonderschüler aus der Auswertung ausgeklammert. Denn diese seien ohnehin nur in sieben Staaten gemacht worden. Auch die unterschiedliche Teilnahmequote von Schulen - in Deutschland 98,8 Prozent, in den USA nur 68,1 Prozent - hätten die Ergebnisse verfälscht.

Am 17. November wird der dritte und letzte Bericht zu PISA 2003 Deutschland auf einer Fachtagung in Berlin vorgestellt. Dort werden Ergebnisse aus der Teilstudie 'PISA-I-Plus' präsentiert, die Lernfortschritte von Schulklassen feststellen soll. Konkret geht es um die Kompetenzentwicklung im Verlaufe eines Schuljahres, von der neunten zur zehnten Klassenstufe. Dafür wurden getestete Klassen nach einem Jahr noch einmal geprüft.

bikl | www


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