Werbung  20.10.2006

Düsseldorfer Grüße an die Onlinewerbung

Jetzt geht’s erst richtig los! Wie schon die Jahre zuvor pilgert die halbe Branche zur Online Marketing Düsseldorf, der europäischen Messe der Onlinewerbung.

Vor einigen Jahren waren wir Österreicher dort der richtigen Ansicht, ein wenig weiter im Denken und Handeln rund um die Werbung im Internet zu sein. Schließlich ärgerten wir unsere User nicht mehr mit Popups auf jeder Seite (Stichwort: Frequenzsteuerung) und die modernsten präsentierten Werbeformen waren bei uns schon alter Hut.

Doch schön langsam zeigt uns der deutsche Markt - und erst recht Märkte wie Skandinavien und die USA - wo es lang geht. Wo wir uns von Jahr zu Jahr mit beachtlichen Wachstumszahlen (aber im unteren einstelligen Prozentbereich der Anteile am Gesamtkuchen der Werbung) freuen, geht der Markt in Deutschland ab wie eine Rakete. Man schielt schon munter auf die 10% Anteil der Werbespendings. Unvorstellbar?

Wahrscheinlich ist es in Deutschland einfacher, Geld im Internet auszugeben. Die schwächelnde Wirtschaft musste da sparen und sich die Effizienz des Web zunutze machen. Existierende Reichweitenzahlen liefern auch ausreichend Gründe für Werbekunden aus dem klassischen Umfeld, um Budgets zu verlagern. Und: Durch starken Mitbewerb, der noch dazu regional dezentral und weitgehend vermarktet statt selbstvermarktet arbeitet (und damit auf allzu viel Freunderlwirtschaft verzichten „muss“) ist der Markt wohl flexibler und rationeller als bei uns. Die Zahlen sprechen schließlich für sich (und für das Web) - das hörte man in Düsseldorf auf allen Seiten.

Keine Sorge - wir sind zurück!

Nicht nur die große Delegation aus Österreich in Düsseldorf ist sich jedoch sicher, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Ich denke zurück an eine Zeit, wo wir in meiner Firma stolz darauf waren, einen der ersten Adserver in ganz Europa zu betreiben. Wir - die heimische Online-Branche - ist am besten Weg zurück zur Vorreiterschaft am alten Kontinent. Die nächste Rakete der Onlinewerbung hat hier zu starten! Das erste und beste Indiz sind die Auftragsbücher: Neue Kunden, neue Dimensionen der Budgets und neuer Antrieb kennzeichnet die Auftraggeberseite in Österreich. Nicht zuletzt aufgrund der internationalen Erfahrungen. Zweites Indiz sind die Anstrengungen auf Auftraggeberseite. Gleich zwei Reichweiten-Mess-Systeme sind hierzulande in Evaluierung. War bisher an dieser Stelle Mangel, so können wir jetzt sogar auswählen!

Außerdem bin ich der festen Meinung, dass Österreich den Nachholbedarf bei den Spendings im Internet schnell aufholen wird. Es kann nicht sein, dass die Mediennutzung sich extrem verschiebt und die Werbung den Schritt nicht nachvollzieht (wenn sie ihn schon nicht vorwegnimmt, wie man erwarten müsste). Unsere Kreativen im Internet und die Dienstleister rundherum leisten beste Arbeit, die sich auch international nicht verstecken muss - dieses Potential muss und wird genutzt werden. Wir kommen wieder zurück, Düsseldorf. Zurück an die Spitze!

Erschienen im Medianet 2006


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