Aktuell  14.02.2007

Hund und Hundehalter(in)

Die Uni Wien ist bei der Forschung auf den Hund gekommen: Der Verhaltensforscher Kurt Kotrschal geht nun den so genannten Hundemenschen auf die Spur.

'In unserer Forschung behandeln wir die Mensch-Tier-Beziehung wie eine richtige Sozialbeziehung', erklärt Kurt Kotrschal, Professor am Department für Neurobiologie und Kognitionsforschung der Universität Wien. Er ist Leiter des Projekts 'Hund und Halter', das im Jänner begann und das vom Institut für interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung (IEMT) gefördert wird: 'Das Zusammenleben ist auch hier von Konflikten und Lösungen geprägt. Sowohl Tier als auch Mensch müssen sich immer wieder neu positionieren. Wir wollen herausfinden, inwieweit sich die jeweiligen Persönlichkeiten und ihre Verhaltensweisen gegenseitig beeinflussen.'

Die Interaktion von Wolf und Mensch zählt zu den am längsten belegten Mensch-Tier-Beziehungen. So sind die ältesten gemeinsamen Funde von Menschen- und Wolfsknochen über 15.000 Jahre alt. Die ältesten Zeichnungen, die Mensch und Hund gemeinsam auf der Jagd zeigen, sind 8.000 Jahre alt und stammen aus dem algerischen Tassili-Gebirge.

Auch das Geschlecht spielt in der Beziehung keine unwesentliche Rolle, sowohl beim Hund als auch bei den BesitzerInnen. 'Wir untersuchen zu Beginn des Projekts zunächst nur Rüden und werden dabei auf Unterschiede achten, wie Frauen und Männer jeweils mit ihren Hunden umgehen und wie sich das wiederum auf das Verhalten der Hunde auswirkt', so Kotrschal: 'Allgemein kann ich schon jetzt sagen, dass ein Hund für Männer oft das verlängerte Ego darstellt, während er von Frauen mehr als Sozialgefährte gesehen wird.'


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