Suchmaschinen  25.10.2007

Massive Abwertungen bei Google

Der 'PR', welcher ein Element zum Suchmaschinenranking ist, wurde oft künstlich hoch gehalten. Oder durch Linkverkauf in bare Münze umgewandelt. Beides soll nun ein Ende haben, denn Google geht strikt gegen bezahlte Links vor.

Zunächst wurden einige Websites 'abgestraft', wie es die Optimierer und Linkhändler nennen. Das bedeutet, Google ändert den Pagerank der Linkverkaufenden Seiten. Das bringt zwei Änderungen: Einerseits werden die gekauften Links kaum mehr Nutzen stiften (der Verkauf wird damit unmöglich gemacht), andererseits sind die verlinkten Seiten damit selbst nicht mehr bessergestellt - wer seine Suchmaschinenwertigkeit durch solche Methoden verstärkt hat, wird nun wieder zurückgestuft.

Was die Sache spannend macht, ist die Tatsache, dass Google auch vor großen Namen nicht zurückschreckt. Im Gegenteil, man setzt genau da an, wo Links viel Geld wert sind - also bei den größten Websites. Und da hat es in den letzten Tagen einige hart erwischt. 'heise' in Deutschland etwa mit seiner Telepolis, 'Die Zeit', Golem und die Netzzeitung, Webstat und Etracker, Brigitte, TAZ, Finanznachrichten, Impulse, Chip und viele weitere mehr. In den USA ist das nicht anders, Washington Post, Forbes, Sun Times oder New Scientist können ein Lied davon singen. Pageranks zwischen 6 und 8 wurden auf 3 bis 5 reduziert.

Linkverkaufssysteme dürften dabei von Google auch entlarvt worden sein. Das bisher als 'sicher' geltende Linklift-Netzwerk dürfte etwa aufgedeckt worden sein, wenn man den diversen Blogs trauen kann, die von entsprechenden Abwertungen berichten. Andere hat es ja schon zuvor getroffen.

Kritik der Verkäufer

Heftig fällt unterdessen die Kritik der Linkverkäufer aus, die eine Einnahmequelle versiegen sehen. Was für Google eine Bereinigung des Index ist, ist für sie nur eine Methode, noch mehr Geld in die Werbesysteme von Google selbst umzulenken und Linkverkauf als Alternative unbrauchbar zu machen.

Suchmaschinenexperten erwarten sich jedoch eine Steigerung der qualitativ hochwertigen Leistungen. Der primitive Link-Kauf auf 'starken' Seiten wird schwinden und gegen den aufwändigen inhaltsbezogenen Content-Kauf auf Themenwebsites getauscht. Das hat mehr Erfolg auch bei den Suchergebnissen und bringt mehr Geld für den Optimierer. Die SEO-Spezialisten freuen sich also auf eine neue Runde im Bezwingen des Algorhytmus.

Für Google ist der Abwehrkampf gegen Suchmaschinenspam natürlich vital. Wird der Index nur noch durch Optimierer bestimmt, sinkt die Qualität für den User. Man darf sich also auf weitere Ideen von Google freuen, wie man den Index wieder rein bekommt. Da werden noch einige Wellen an Empörungen durch das Netz gehen, so viel ist anzunehmen.


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