Aktuell  23.11.2007

Politische Trafiken-Macht

Welche Macht haben Trafiken in Österreich auf die Politik? Wo ist die Lobby so stark verankert, dass man mit simplen Drohungen solche Geschenke bekommt? Das fragen sich derzeit die Österreicher.

Die Drohung, aufgrund günstigerer ausländischer Zigaretten einen Tag lang zu streiken (heißt: keine Tabakwaren zu verkaufen), brachte den Trafiken reiche Geschenke: Geld, neue Produkte, Zugeständnisse. Die Politik hat schnell reagiert und großzügigst gehandelt. Wir kommt es also dazu, dass in einem solchen Fall mit einer Drohung, die höchstens den Drohenden selbst schadet, solche großen Gesten folgen?

Trafiken sind ein 'geschützter Bereich', der reguliert wird. Den Trafiken geht durch die gesetzlichen Änderungen und wirtschaftlichen Wandel sicher Geld verloren. Doch andererseits - geschützte Felder laden dazu ein - sind Effizienz und Wirtschaftlichkeit in diesem Segment nicht weit verbreitet. Wenn man sich in der Stadt ansieht, wo man zur Mittagszeit oder Samstag Nachmittag noch Parkscheine kaufen kann, sieht man die Trägheit der Branche. Zwei oder drei Stunden Mittagspause sind durchaus üblich, nach 18 Uhr hat kaum wer offen und selbst der Samstag Nachmittag ist heilig. Gleichzeitig aber nach Spenden für die ach so schlechten Geschäfte rufen, ist dann schon dreist.

Doch scheinbar klappt der Mechanismus. Wo andere Branchen einfach mit sich selbst raufen müssen und notfalls zusperren, erhalten Trafiken politische Geschenke. Da stellt sich dann schon die Frage nach der Gerechtigkeit und Fairness mit anderen Wirtschaftsbereichen. Vielleicht sollten einfach mehrere Sektoren mit Streiks drohen. Vermutlich schneiden die sich dann damit nur ins eigene Fleisch, denn solche Geschenke sind nicht unlimitiert im Staatshaushalt verfügbar.


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