News-Aktuell  27.12.2007

Privatsphäre ausgeschlossen

Google hatte vor den Feiertagen zb. 'Mail', 'Talk' und 'Reader' enger aneinander geknüpft und mit 'Web 2.0'-Funktionen erweitert. Was zum Mitmach- und Community-Web werden sollte entpuppt sich derzeit jedoch als Schuss ins Knie.

Die User fordern ihre Privatsphäre zurück. Durch die Verknüpfung der einzelnen Dienste werden Adressen im eMail-Adressbuch und der Buddy-List zu Verbindungen, die auf eigene Einstellungen zugreifen können. So kann man etwa sehen, welche Gruppen man im Google Reader abonniert hat.

An sich ist das eine nette Funktion und kann dafür sorgen, dass man auf der Entdeckungsreise durch die von den Usern genutzten Nachrichtendiensten selbst neue Quellen findet. Doch die Privatsphäre ist da schnell dahin, wie sich nun rausgestellt hat.

Google Mail speichert beispielsweise von eMail-Verkehr ersichtliche Adressen automatisch im Adressbuch. Diese Adressen werden automatisch zu Kontakten, die die eigenen Einstellungen sehen können. Flüchtige Bekannte, Verwandte etc. sehen also, welche RSS-Feeds ein User nutzt und welche Gruppen er abonniert hat.

Nicht nur in den Google-Foren schäumen die Gemüter über: Die Einführung ohne genaue Information und die fehlende Deaktivierung als Vorgabe stört die User. Ähnlich ist es schon bei Facebook und Xing passiert: Xing zeigt aktuell auch die neuen Kontakte und Aktivitäten seiner User-Kontakte an - per Default, ohne Vorwarnung.

Wie die User-Reaktionen zeigen, werden die Anbieter künftig vorsichtiger sein müssen. Sonst wird aus dem 'Evil' im Slogan schnell eine Bezeichnung des Anbieters selbst.


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