Bremswege im Vergleich

Das Bremspedal biegt sich schon unter dem Druck des Fußes, doch das Auto wird nicht langsamer. Ein Schreckensszenario für alle Autofahrer - insbesondere im Winter. Das richtige Einschätzen des Bremsweges bei Schnee und Eis auf der Fahrbahn ist für viele Autofahrer schwierig. 'Im Vergleich zu trockener Straße kann der Bremsweg um ein Vielfache ansteigen', erklärt Georg Scheiblauer, Chefinstruktor beim ÖAMTC. Um wieviel, erklärt der Fahrsicherheitsexperte anhand von zwei Beispielen:

Winter und Sommer

Vergleich Winter- und Sommerreifen: Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h auf Schneefahrbahn beträgt der Bremsweg mit neuen Winterreifen zirka 46 Meter. Wer noch mit Sommerreifen unterwegs ist, muss bereits mit mehr als 70 Metern rechnen. Und bei 80 km/h kommt das Auto erst nach mehr als 70 bzw. 112 Metern zum Stehen. Auf Eisfahrbahn kann sich der Wert im Vergleich zur Schneefahrbahn noch einmal verdoppeln.

Extrembeispiel: Tempo 100

Bei Tempo 100 beträgt der Bremsweg mit Sommerreifen und ABS bei idealen Bedingungen (warme Temperaturen, trocken, griffiger Belag, etc.) im Mittelwert 40 Meter. Auf Eisfahrbahn kann sich der Bremsweg mit der gleichen Bereifung um das 9,5-fache erhöhen. Das sind theoretisch rund 352 Meter. 'Für diese Strecke braucht man zu Fuß fast vier Minuten', erklärt der ÖAMTC-Experte. Selbst mit Winterreifen würde der Bremsweg noch zirka 296 Meter betragen.

Bei beiden Beispielen ist der Reaktionsweg gar nicht eingerechnet. Dadurch sind die Werte in den Beispielen nur grobe Richtwerte. 'Man kann sich aber schon sehr gut vorstellen, wie schnell ein Unfall auf Schneefahrbahn passiert ist', sagt Scheiblauer.

Richtige Geschwindigkeit bei Nässe oder Eis

Auf einer Freilandstraße sind bei guten Bedingungen 100 km/h möglich. Wenn die Fahrbahn aber nass ist, sollte die Geschwindigkeit bereits um ein Drittel reduziert werden. Ist die Straße mit Schnee bedeckt, ist eine Reduktion der Geschwindigkeit um 70 Prozent zu empfehlen.

ÖAMTC


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