Service  15.04.2008

Wiener Linien unkommunikativ

Mit Service und Qualität kann man Autofahrer auf den öffentlichen Verkehr umsteigen lassen. Schließlich machen es sich auch Autofahrer einmal gerne hinter einem Chauffeur bequem. In Wien klappt das leider immer schlechter.

Mit Zwang durch Parkgebühren, Baustellen und Stau werden Autofahrer vermehrt zu öffentlichen Verkehrsmittel getrieben - auch und gerade in Wien. Dort sollten sie mit offenen Armen erwartet werden, meint man angesichts entsprechender Beteuerungen in den letzten Jahren.

Doch dem scheint nicht so, wie gehäufte Meldungen unserer User und der anderen Medien zeigen. Der Nachrichtendienst von 'Bizeps' meldet notorisch in Wartung befindliche Aufzugsanlagen, die für behinderte eine Nutzung der U-Bahnen erschweren wenn nicht sogar unmöglich machen. Auch Kinderwagen-Lenker in unserem famili.at-Forum machen sich Luft aufgrund dieser leidigen Störungen.

Dann wären da noch die immer schadhafter werdenden Züge der U-Bahnen - es wird schon mehr die Regel denn die Ausnahme, dass ein Zug nicht dorthin fährt, wo er ankommen sollte. Nach Murphys Gesetzen natürlich just dann, wenn ein wichtiger Termin ansteht.

Wenn dann noch funktionierende Straßenbahnen zwischendurch eine 'Bitte alle aussteigen'-Meldung intonieren, dann aber ohne Fahrgäste weiter ihren Kurs halten, wird es unlustig (gestern auf Linie 43 passiert). So scheint es generell am Informationsfluss und dem Bedürfnis an Kommunikation zu liegen, dass sich so viel Unmut über die Verkehrsbetriebe anstaut. Wenn ein Zug nicht weiter fahren kann, wäre eine entsprechende Durchsage schon ausreichend um die Fahrgäste auf Straßenbahnen und Taxis umzuleiten. Sie eine halbe Stunde ohne Nachricht im Zug warten zu lassen, ist da kontraproduktiv.

Bleibt zu hoffen, dass die Wiener Linien ihre Schwachstellen in den Griff bekommen und Service wieder größer schreiben. Es wäre schade, wenn die zum Umsteigen willigen Autofahrer nur deswegen weiter mit den eigenen vier Rädern auch durch die Stadt unterwegs sein müssten, weil das Alternativangebot keines ist.


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