Aktuell  16.04.2008

0 auf 100 in 8 Sekunden

Vor 80 Jahren, am 11. April 1928, fand die erste öffentliche Fahrt des Opel RAK 1 mit Raketenantrieb statt.

Die internationale Presse hatte sich eingefunden, als um 16.30 Uhr Rennfahrer und Opel-Ingenieur Kurt C. Volkhart auf der werkseigenen Rennbahn in Rüsselsheim die ersten von zwölf Raketen im Heck des Wagens zündet. Unter lautem Heulen verschwand der Raketen-Wagen zunächst im Rauch und erreichte bereits nach damals sensationellen acht Sekunden eine Geschwindigkeit von 100 km/h.

Die Vorgeschichte zu der ungewöhnlichen Fahrt begann im Jahr 1927: Der Südtiroler Astronom, Testpilot und Publizist Max Valier, Verfasser des Werks 'Der Vorstoß in den Weltenraum', suchte bei Fritz von Opel Unterstützung für seine Forschung an einem 'Raketen-Motor'. Der Enkel des Firmengründers Adam Opel, selbst Rennfahrer und Flieger, erkannte die Möglichkeiten der Raketen-Technik und die Werbewirkung für die Marke Opel. Fortan wurde in Rüsselsheim an der neuartigen Technologie geforscht, auf einem eigens konstruierten Prüfstand die Schubkraft unterschiedlicher Raketen-Typen gemessen. Am 12. März 1928 begann unter strengster Geheimhaltung die erste Testfahrt auf der Opel-Rennbahn. Als Versuchsträger diente ein Opel 4/12 PS Laubfrosch.

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Aus Sicherheitsgründen trieben das Fahrzeug zuerst nur zwei Raketen an. Am Steuer saß Kurt C. Volkhart. Die Fahrt endete nach 35 Sekunden, in denen lediglich 150 Meter zurückgelegt wurden. Weitere Testläufe mit stärkeren Raketen führten dann aber rasch zu besseren Resultaten. Einen Monat später war alles bereit für die ersten öffentlichen Demonstrationsfahrten.

Für den 11. April 1928 kündigte das Unternehmen die Premiere des Raketenwagens auf der hauseigenen Bahn an. Das 1920 eingeweihte Beton-Oval bei Rüsselsheim war die erste permanente Versuchs- und Rennstrecke Deutschlands. Der RAK 1 getaufte Raketenwagen verfügte über eine aerodynamische Kühler-Attrappe, im Motorraum befand sich lediglich die speziell für die Fahrten mit Raketenantrieb entwickelte, elektrische Zündanlage. Durch wiederholtes Durchtreten eines Fußpedals zündete Volkhart paarweise die zwölf Raketen, die sich in einem Stahlkasten am Heck des Wagens befanden.


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