Service  15.05.2008

Neue Spritpreis-Rekorde

Schwarzer Donnerstag für Autofahrer: Neue Rekordpreise für Diesel und Benzin an den Zapfsäulen und die Meldung von der Statistik Austria, dass die Autokosten im April im Jahresvergleich um kräftige 7,6 Prozent gestiegen sind.

'Wie lange wollen die Politiker noch mit einem längst überfälligen Teuerungsausgleich für Pendler und berufliche Fahrten zuwarten,' fragt sich ARBÖ-Generalsekretär Peter Stuppacher. Er verweist auf Politiker in anderen Staaten, die - wie Italien - bereits die Mineralölsteuer gesenkt haben.

Österreichs Politiker haben zuerst die Mineralölsteuer kräftig erhöht (seit Juli 2007) und schauen zu, wie Mineralölkonzerne auf Kosten der Autofahrer und zum Nachteil der gesamten Volkswirtschaft Rekordgewinne scheffeln. Der Finanzminister staubt über die mitwachsende Mehrwertsteuer auch noch kräftig ab. 'Damit ist genug Geld da, um den Pendlern endlich einen deutlich spürbaren Ausgleich zu geben und das Kilometergeld von 38 auf mindestens 45 Cent zu erhöhen, fordert der ARBÖ-Generalsekretär in aller Dringlichkeit und nennt ein konkretes Beispiel aus der Praxis:

Einem durchschnittlichen Angestellten bleiben durch die KV-Lohnerhöhung im Monat netto 30,46 Euro mehr am Konto. Wenn er aber zu seinem Arbeitsplatz täglich 66 Kilometer fahren muss (33 hin, 33 retour), ist dieses Geld allein wegen der Verteuerung des Spritpreises innerhalb eines einzigen Monats wieder weg. Bei diesem Modell sind aber alle anderen steigenden Autokosten noch gar nicht berücksichtigt. Außerdem wurde von einem sehr sparsamen Verbrauch (6 Liter Diesel) ausgegangen. Wer also eine noch längere Wegstrecke zurücklegen muss, verliert noch mehr!

Rekord an den Zapfsäulen!

So stark wie von gestern, Mittwoch auf heute sind die Spritpreise bisher noch nie gestiegen, meldet der ARBÖ. Diesel verteuerte sich von gestern auf heute gleich um 3,6 Cent und kostet im Schnitt jetzt 1,335 Euro pro Liter (alter Rekord 1,302 Euro am 2. Mai 2008). Eurosuper zog über Nacht um 3,3 Cent an und kostet nun 1,311 Euro im Schnitt (letzter Rekord 1,285 Euro am 2. Mai 2008). Die Höhe dieser Preissprünge kann man nicht dem Rotterdamer Spotmarkt in die Schuhe schieben. Eurosuper wurde gestern in Rotterdam sogar etwas billiger.

Schon seit einem halben Jahr sind die Autokosten stets deutlich stärker gestiegen als die allgemeine Teuerung und haben die stärksten Preissprünge seit über sieben Jahren erreicht. Allein im April sind die Autokosten um 7,6 Prozent nach oben gesprungen. Wieder müssen die Autofahrer eine mehr als doppelt so hohe Teuerung hinnehmen wie die allgemeine Bevölkerung mit 3,3 Prozent. Nicht nur Diesel (+30 Prozent) und Normalbenzin (+19,5 Prozent) sind gestiegen, sondern auch die Preise für Autobatterien (+8,7 Prozent), Motoröl (+7,7 Prozent) Ölservice (+6,6 Prozent) und Zündkerzen (+6,6 Prozent. Deutlich mehr blechen müssen die Autofahrer aber auch fürs Parken (+22,7 Prozent bei Parkgebühren, +7 Prozent bei Parkpickerl) und für Reifen- sowie Klimaservice (+5,6 Prozent).


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